Dienstag 23. April 2024

Predigt 1.Adventsonntag, 1.12.2019

 

Liebe Schwestern und Brüder, jetzt ist es so weit. Die Adventzeit hat begonnen. Eine schöne Zeit, die viele von uns als wundervolle nostalgische Erinnerung aus der Kindheit gerne erwecken. Jetzt sind wir erwachsen, wir haben schon oft den Advent erlebt. Jetzt zum wiederholten Mal stehen wir an der Schwelle des Advents. Wie wird der Advent bei dir heuer sein? Hast du schon Pläne, wie du die Zeit nutzen willst? Die Frage hat einen Grund. Warum? Weil wir schon seit Wochen von vielen Seiten und verlockenden Angeboten und Werbungen bombardiert sind. Du bist aber doch in die Kirche gekommen! Das hat sicher einen Grund. Vielleicht suchst du mehr als nur Werbung rundherum, und das ist auch richtig so. Das passt genau zu dem, was wir in der ersten Lesung gehört haben: „Kommt, wir ziehen hinauf zum Berg des Herrn und zum Haus des Gottes Jakobs.“ „Der Berg des Herrn“ ist für uns die Kirche. Da wollen wir zur Ruhe kommen und Gott begegnen. Wir wollen hören, was er uns zu sagen hat. Um das zu erreichen, müssen wir ruhig und still werden. Da müssen wir wenigstens für eine kurze Zeit den ganzen Wirbel draußen lassen. Gott spricht zu uns vor allem durch sein Wort in der Bibel. Heute haben wir schöne, erbauende Worte gehört: „Dann schmieden sie Pflugscharen aus ihren Schwertern und Winzermesser aus ihren Lanzen. Man zieht nicht mehr das Schwert, Volk gegen Volk und übt nicht mehr für den Krieg.“ Eine schöne Vision, wo die Zeichen des Krieges in die Zeichen des Friedens umgewandelt werden. Machst du da mit? Willst du auf den Berg des Herrn ziehen, um das zu erleben, was der Prophet gesagt hat? Wenn deine Antwort „ja“ ist, muss ich dir am Anfang sagen, dass es sich hier nicht um große Events mit Feuerwerken handeln wird. Trotzdem geht es um etwas Großartiges, es geht um den Frieden in der Welt, aber der beginnt ganz klein. Es handelt sich um etwas Winziges, um etwas Kleines, es geht um unser Herz. Nur wenn ich mein Herz verändere, dann kann ich die Welt ändern. Ich muss in meinem Herz die Schwerter und Lanzen als Symbol des Krieges in Pflugscharen und Winzermesser als Symbol des Friedens schmieden. Hass und Wut mit Liebe und Sanftmut versetzen, alte Ressentiments und Abneigung überwinden, damit in meinem Herzen Platz für den Frieden und für die Liebe ist. Das wäre die Aufgabe im Advent. Machst du mit? Gehst du den Weg mit? Oder bleibst du beim Alten? Mit diesem Angebot habe ich eigentlich keine Chance gegen die vielen Angebote der Welt. Die ganze Industrie, die Werbung sorgen für den Genuss der Gaumen, für Vergnügen im Konsum. Die Welt von draußen verspricht tolle Erlebnisse, sinkende Preise, Vergnügung, Spaß usw. Was bietet der Advent an? Arbeit und Bemühung. „Lasst uns ehrenhaft leben wie am Tag, ohne maßloses Essen und Trinken, ohne Unzucht und Ausschweifung, ohne Streit und Eifersucht.“ – hat uns der Heilige Paulus geschrieben. Ehrenhaft zu leben, Frieden statt Wut und Hass in unsere Herzen einzupflanzen, versuchen zu verzeihen statt in dem Alten zu bleiben. Das kostet viel Kraft und Mühe. Den Frieden in mir selbst zu schaffen ist doch etwas Tolles. Wenn ich den Frieden in meinem Herzen schaffe, kann ich ihn weitergeben und eine neue, bessere Welt aufbauen. Amen.

Pfarre Oberaspang
Kirchenplatz 6
2870 Aspang

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