Freitag 19. April 2024

Predigt 2. Sonntag nach Weihnachten 5.12.2019

 

Liebe Schwestern und Brüder, das heutige Evangelium ist sicher nicht leicht zu verstehen. Wenn man aber den Schlüssel dazu hat, ist es viel leichter. Es ist die Rede vom Wort. Wenn wir wissen, dass der Begriff „Wort“ in dem Text Sohn Gottes, Jesus Christus bezeichnet, ist alles klar. Am Anfang war das Wort bedeutet, Jesus war ganz am Anfang, noch bevor Gott alles zum Leben gerufen hat. Das, was wir als Geburt Jesu zu Weihnachten feiern, ist die Erscheinung Jesu in menschlicher Gestalt. „Und das Wort( Sohn Gottes, Jesus) ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt.“ In diesem Satz beschreibt der Heilige Johannes das Geheimnis der Heiligen Nacht, die Geburt Jesu. „Er (Jesus) kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf. Allen aber, die ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden…“ Es ist ein unvorstellbares Ereignis: Jesus Christus, der Sohn Gottes, kommt zu uns. Er nimmt unsere schwache menschliche Natur auf sich und ist einer von uns geworden. Warum? Um unsere schwache menschliche Natur so hoch emporzubringen, dass wir Kinder Gottes sind. Es ist kaum zu erfassen. Könnte uns Menschen etwas Besseres passieren als das, dass wir Kinder Gottes sein dürfen? Könnte Gott noch mehr für uns tun? Wer sind aber die, die ihn aufnahmen? Das sind alle, die an ihn glauben. Dazu gehören auch wir. Durch den Glauben sind wir Kinder Gottes geworden. Eindeutig ist es in der Taufe passiert. Damals waren wir Babys und jetzt sind wir Kinder Gottes durch unseren Glauben. Jeder, der sich für den Glauben an Jesus Christus entschieden hat, ist ein Kind Gottes geworden. Was für ein großes Geschenk? Was für eine große Ehre und Würde? Unsere menschliche Natur wurde in den Himmel gehoben. Gott hat uns als seine Kinder aufgenommen. Das einzige, was er von uns erwartet ist der Glaube, dass Jesus Christus, der damals in Betlehem erschienen ist, Sohn Gottes ist. Man muss nur daran glauben. Wir können stolz sein. Wir brauchen nicht unseren Kopf hängen lassen und mit dieser Haltung durchs Leben gehen. Wir können und sollen unseren Kopf erheben und mit erhobenem Kopf gehen, weil wir Kinder Gottes sind. Das bedeutet aber nicht, dass wir hochmütig sein sollen, es bedeutet nur, dass wir uns unserer Würde als Kinder Gottes bewusst sind. Wir sollen unbedingt unsere Würde als Kinder Gottes erkennen und erleben. Dabei sollen wir auch daran denken und nie vergessen, dass auch die anderen Menschen solch eine Würde haben und wir sie als Kinder Gottes betrachten sollen. Wie schön wäre es, wenn alle Menschen das verstanden hätten. Der einzelne Mensch ist nicht ein Mittel, um mein Ziel zu verwirklichen, sondern jeder Mensch hat seine Würde nicht nur als Mensch, sondern auch als Kind Gottes. Wenn wir das verstehen und in unserem Leben darauf achten, ändert sich viel in unserer Umgebung. Wenn wir das verstehen, können wir sicher sein, dass Jesus nicht umsonst zu uns gekommen ist, weil „Allen, die Jesus aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden…“- Lassen wir diese Worte in unserem Herzen und in unserem Leben wirken. Amen.

Pfarre Oberaspang
Kirchenplatz 6
2870 Aspang

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