Predigt 5.Sonntag, 9.02.2020
Liebe Schwestern und Brüder, ich mag besonders den heutigen Vergleich aus dem Evangelium: „Ihr seid das Salz der Erde.“ Das betrifft uns alle, liebe Schwestern und Brüder. Um den Vergleich zu verstehen und um zu wissen, was Jesus damit gemeint hat, sollen wir überlegen, welche Bedeutung das Salz hat und wie es wirkt.Dass das Salz in der Küche notwendig ist, wissen wir alle. Salz nützt man zum Würzen und Konservieren. Einmal auf einem Jugendlager, die Köchin war noch nicht angekommen, versuchten wir selbst, eine Suppe zu kochen. Wir haben alles nach der Beschreibung vorbereitet und gekocht. Begeistert haben wir dann die Suppe serviert, aber niemand wollte sie essen. Es fehlte einfach das Salz. Wir Christen sind erwählt, unter den Menschen wie das Salz zu wirken. Wie das Salz der Suppe und auch vielen anderen Gerichten den Geschmack gibt, so sollen wir Christen für die Welt zu sein. Interessant ist auch, dass sich das Salz in den Speisen beim Kochen auflöst. Das Salz kann man nicht sehen, man spürt es nur oder besser gesagt, man spürt, wenn es nicht da ist oder noch eines fehlt. Wir Christen sollen wie das Salz sein, unbemerkbar, aufgelöst und trotzdem wirkend. Also nicht aufdringlich, nicht mit Gewalt, sondern unscheinbar, wie Jesus es auch gesagt hat„…damit die Menschen eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.“Durch unser Leben, durch unser gutes Beispiel sollen wir das Christentum, das Christsein den Menschen schmackhaft machen. Und dabei eine Bemerkung: unsere guten Werke sollen nicht die Funktion haben, „sich den Himmel zu verdienen“, sondern ein Beispiel für die anderen sein und ein Anstoß zum Nachdenken werden. Da kann man sich jetzt fragen: Bin ich wirklich ein Christ, der durch sein Beispiel die anderen Menschen zum Glauben anziehen kann? Kann mein Lebensstil einladend für die anderen Menschen sein? Können die Menschen, wenn sie mich sehen, sich selbst fragen, warum er oder sie so friedlich, so zufrieden wirkt? Da muss etwas drinnen sein. Oder bin ich eher ein Modell, eine Inspiration für eine Karikatur eines Christen. Zu wenig Salz ist nicht gut, aber zu viel ist noch schlimmer. Wenn wir etwas aus dem heutigen Evangelium lernen können, ist es folgendes: Wie kann ich wie Salz wirken, unbemerkbar, aber doch wirkend? Unseren Glauben schmackhaft zu machen, wäre unsere Aufgabe. Schlimm wäre, wenn wir diese Kraft schon verlieren würden oder schon verloren haben. Davor warnt uns Jesus. Wer sonst soll dann den Geschmack der Erde geben? Die zweite Metapher in dem heutigen Evangelium: „Ihr seid das Licht der Welt.“ - betont unsere nächste Aufgabe in der Welt. Damals hatte ein einfaches palästinensisches Haus meistens nur einen Raum. Wie das Licht einer Kerze den ganzen Raum ausreichend beleuchtet, so sollen wir die Welt erleuchten. Wir sollen den Menschen das Licht des Glaubens in die Dunkelheit der Hoffnungslosigkeit bringen und sie trösten, besonders wenn es menschlich gesehen keinen Trost mehr gibt. Wir sollen auch die Welt beleuchten, damit die Menschen den richtigen Weg finden. Das Licht hilft uns Dinge zu sehen, die wir ohne Licht nicht erkennen können. Also die Menschen aufmerksam darauf machen, was sie ohne Glauben nicht sehen können.