Freitag 29. März 2024

Predigt 4. Fastensonntag, 22.03.2020

 

Liebe Schwestern und Brüder, im Johannesevangelium gibt es nur sieben Wunder Jesu, einer von denen ist das Heilen des von der Geburt blinden Menschen. Dieser Wunder beginnt mit einer Frage: (In der lange Version der heutigen Geschichte kommt die Frage): „Wer hat gesündigt? Er selbst? Oder haben seine Eltern gesündigt, so dass er blind geboren wurde? Jesus antwortete: Weder er noch seine Eltern haben gesündigt, sondern das Wirken Gottes soll an ihm offenbar werden.“ Manchmal läuft auch unter uns die Überzeugung, dass eine Krankheit eine Konsequenz der Sünde ist oder sogar eine Gottes Strafe. Jesus erklärt das anders. Für Jesus ist diese Krankheit eine Gelegenheit, es zu zeigen, dass Er der Sohn Gottes ist. Jesus hat den Menschen die Gelegenheit gegeben, an Ihn zu glauben. Nach diesem Wunder Jesu spielt sich ein Drama ab. In der Geschichte haben wir drei beteiligten Personen: Den sehend gewordenen Mann. Für ihn ist er klar: er war Blind und Jesus hat ihn geheilt. Er ließ sich nicht beirren. Er glaubt an Jesus. Er äußert auch seinen Glauben. Dann sind die Eltern des Mannes. Ihnen ist der Wunder auch sonnenklarklar. Sie kennen ihren Sohn und wissen, dass er geheilt worden ist. Gleichzeitig haben sie Angst vor den Pharisäern, damit sie die Eltern aus der Gemeinschaft des Gottesvolkes nicht ausschlissen. Schließlich kommen die Pharisäer: Sie glaubten, es handle sich bei der Blindenheilung um einen Schwindel, der von Jesus und dem Mann erfunden worden war. Sie glauben überhaupt nicht an die Macht Jesu und an Ihn als der Sohn Gottes.

Wie wir sehen in dem heutigen Evangelium handelt sich eigentlich um den Glauben. Der Glaube ist eigentlich eine Antwort auf die Frage: „Wer ist Jesus Christus für mich?“ Es geht um eine Entscheidung: „Bin ich für Jesus oder dagegen?“ Die Antwort auf die Frage muss jeden von uns geben und die Entscheidung muss jeden von uns selbst treffen. Wenn wir uns aber für den Glauben entscheiden, beginnt für uns eine neue Etappe im Leben, wie in dem Leben des Blinden im heutigen Evangelium. Der Glaube an Gott, lässt alles mit neuen Augen sehen. Ohne des Glaubens sind wir wie Blind, wir übersehen viele wichtige Dinge. Wer an Jesus glaubt, kann von ihm lernen, die Welt mit neuen Augen zu sehen. Wer sich von Jesus die Augen öffnen lässt, bekommt eine neue Sichtweise, einen neuen Blick. Er beginnt das Leben, die Mitmenschen und die Welt mit neuen Augen schauen, mit den Augen des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe. Schön hat das jemand beschrieben:

„Augen, die mit Hoffnung sehen, sehen weiter.

Augen, die mit Liebe sehen, sehen tiefer.

Augen, die mit Glauben sehen, sehen alles in einem anderen Licht.“

Schauen wir bitte mit den einen Menschen, mit dem wir es schwer haben mit den neuen liebenden Augen. Versuchen wir ihn mit Liebe zu betrachten und auch zu verstehen, seine Argumente, seine Verletzungen, die ihn geändert haben. Dann merken wie sich die Beziehung zwischen uns geändert hat und unsere Position gegenüber ihm. Dann merken wir, dass wir auch von ihm etwas nehmen können, was wir immer in ihm abgelehnt haben. Dann passiert ein Wunder: die neue Sicht, die wir von Jesus bekommen haben, kann unsere Beziehung zu ihm ändern. Die neue Sicht, die wir von Jesus bekommen haben kann auch Welt ändern. Amen.

 

 

 

 

 

 

Pfarre Oberaspang
Kirchenplatz 6
2870 Aspang

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