Donnerstag 25. April 2024

Predigt 13. Sonntag im Jahreskreis 28.06.2020

 

„Wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und mir nachfolgt, ist meiner nicht würdig.“ – haben wir liebe Schwestern und Brüder heute im Evangelium gehört. Wenn wir das Wort „Kreuz“ hören, denken wir außer an Jesus Christus, oft auch an unser Leben. Da sind unsere Sorgen, Lasten, Schmerzen und Leiden, die uns im Leben berühren. Wenn wir Jesus nachfolgen wollen, auch im Tragen des Kreuzes, sollen wir schauen, was ihm das Kreuz eingebracht hat. Hätte er sich der Gesellschaft und allen ihren Ansprüchen angepasst, wäre ihm das Kreuz erspart geblieben. Er hätte ein schönes, bequemes Leben führen können. Jesus war doch bei vielen beliebt, aber nur solange er den Erwartungen der Menschen entsprach. Die Mission Jesu war aber alles andere als sich den Erwartungen der Menschen anzupassen. Im Grunde genommen war seine Mission, den Willen des Vaters zu erfüllen. Er hat sich radikal für das Leben und für die Liebe eingesetzt. Sein „Ja“ zu Gott war ein Ja, nicht ein Ja, aber….. Der Radikalismus Jesu hat ihn sehr schnell in Konflikte mit den Mächtigen der damaligen  Welt gebracht und kostete ihm das Leben. Die Gesellschaft verlangt Gehorsamkeit, sie verlangt, dass niemand die eingefügte Ordnung stört und sie verlangt, am besten ihrer Meinung zu sein. Wenn jemand weiter konsequent bleibt, wenn er nicht bald aufhört, Widerstand zu leisten, kommt er in Schwierigkeiten und wird bestraft. Das haben die Mächtigen mit Jesus damals gemacht. Nicht nur Jesus war das Opfer seiner Konsequenz. Viele Christen, die sich radikal im Dienst des Evangeliums eingesetzt haben, haben das gleiche Schicksal geteilt. Das sind die Märtyrer, die den Anspruch des Evangeliums Jesu ernst genommen haben. Sie haben, wie im heutigen Evangelium, ihr Kreuz auf sich genommen und  sind Jesus nachgefolgt. Das gleiche erwartet auch Jesus von uns Christen, besonders von den Priestern und Bischöfen. Konformismus, Kompromisse um jeden Preis sind dem Geiste des Evangeliums Jesu fremd. Jesus erwartet von uns etwas anders. Wir sollen ihm nachfolgen. Er hat sich doch für das Leben und für die Liebe eingesetzt. Er hat sich nicht auf Kosten seiner Mission der Welt angepasst, er war konsequent,  und das erwartet er auch von uns. Warum sollen wir Christen uns der Welt anpassen? Die Welt soll in uns ein Muster sehen. Sonst sind wir als Christen für die Welt nutzlos, wie ein Salz ohne Geschmack. Wir Christen stehen jeden Tag vor der Wahl: Sollen wir uns um jeden Preis der Welt anpassen und ein bequemes Leben führen oder sollen wir konsequent den Weg des Evangeliums gehen und auch das verkünden? Falls wir uns für den Weg der Nachfolge Jesu entscheiden, müssen wir auch mit den Konsequenzen rechnen, und das bedeutet das Kreuz zu tragen. Amen.

Pfarre Oberaspang
Kirchenplatz 6
2870 Aspang

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