Mittwoch 24. April 2024

Predigt 27.Sonntag, 4.10.2020

 

Liebe Schwestern und Brüder, manche von uns haben einen eigenen Garten. Es ist schön, das Wachsen des Gemüses und der Blumen im Frühling zu beobachten und die Früchte im Herbst zu ernten. Das kann viel Spaß machen und dann viel Freude bringen, wenn wir die Früchte unserer Arbeit einsammeln können. Da haben wir das Gefühl, dass unsere Arbeit nicht umsonst war. Wir sind zufrieden und haben Lust darauf,  auch nächstes Jahr wieder fleißig zu arbeiten. Ganz anders war es in der heutigen ersten Lesung. Der Gärtner hat alles für seinen Weinberg gemacht. Er hat viel gearbeitet. Er hat sich viel Mühe gegeben, und trotzdem war er enttäuscht, weil er keine Früchte geerntet hat. Er hat seine Enttäuschung geäußert: „Was hätte ich noch für meinen Weinberg tun können, das ich nicht für ihn tat? Warum hoffte ich denn auf süße Trauben? Warum brachte er nur saure Beeren?“ So viel Mühe umsonst! Eine ähnliche Geschichte haben wir heute im Evangelium gehört. Viel Arbeit und alles umsonst. Die ganze Investition war vergebens. Das waren nur Beispiele für uns. Sowohl Jesus, als auch der Prophet der heutigen Lesung haben die Geschichten erklärt. Es ist um das Volk Gottes gegangen. Gott hat Israel als ein besonderes Volk auserwählt. Er hat alles für das Volk getan, aber trotzdem hat es keine Früchte gebracht. Und dann haben wir das scharfe Wort Jesu gehört: „Das Reich Gottes wird euch weggenommen und einem Volk gegeben werden, das die erwarteten Früchte bringt.“ Wie sollen wir aber diese Worte verstehen? Für uns Christen, als neues Volk von Gott aufgenommen zu werden, ist sicher ein Glück. Als Christen, als gläubige Menschen sind wir das neue Gottesvolk. Uns, als dem neuen Volk Gottes hat Jesus das Himmelreich versprochen. Wir Christen können glücklich sein, weil wir das neue auserwählte Volk Gottes sind, aber… Es gibt ein kleines „Aber“. Wie Gott damals von dem alten Volk Früchte erwartet hat, erwartet er auch Früchte von uns. Was sind also die Früchte, die Gott von uns erwartet? Es wäre vor allem das Leben aus dem Glauben. Wenn ich nur getauft bin und auch in die Kirche komme, aber dem Wort Gottes nicht zuhöre, oder wenn das Wort Gottes in mir nicht wirkt, das heißt, mein Leben sich nicht ändert, bringe ich keine Früchte. Um Früchte zu bringen, soll ich vor allem auf das Wort Gottes hören. Dann soll ich überlegen, wie ich die Worte, die ich in der hl. Messe höre, in meinem Leben umsetzen kann? Es ist schön, dass ich getauft worden bin, dass ich die Erstkommunion und die Firmung empfangen habe und in die Kirche komme. Dann muss ich aber den nächsten Schritt machen, nämlich das Wort Gottes in mir wirken lassen. Nur in diesem Fall kann ich reiche Früchte bringen. Amen.

Pfarre Oberaspang
Kirchenplatz 6
2870 Aspang

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