Dienstag 16. April 2024

Predigt 28.Sonntag, 11.10.2020

 

Einmal, als ich Kaplan in einer neuen Pfarre war, habe ich mich auf meinen Geburtstag vorbereitet und mich auf die Ankunft der Gäste gefreut. In der Nacht aber  hat es sehr stark zu schneien begonnen und  auch den ganzen Tag  über gab es so heftigen Schneefall, dass sogar die Züge stehengeblieben sind und leider keiner von meinen Gästen kommen konnte. Es war ein sehr trauriger Geburtstag, ich war allein in meiner  neuen Pfarre. Meine Enttäuschung kann man mit der des Königs bei der Hochzeit in dem heutigen Evangelium vergleichen. So viel Vorbereitung und es kommt  niemand. Man muss auch dazu sagen, dass diese Begebenheit vor 2000 Jahren in Israel passiert ist, wo 35 Grad Hitze keine Seltenheit sind, und es damals keine Kühlschränke gegeben hat, mit einem Wort war das eine Katastrophe: „Siehe, mein Mahl ist fertig, meine Ochsen und das Mastvieh sind geschlachtet, alles ist bereit.“ Was macht man mit dem vielen Essen? Und noch dazu die lächerlichen Ausreden von den eingeladenen Gästen. Der  eine ging auf seinen Acker, der andere in seinen Laden, wieder andere haben sogar gewagt, die Diener zu misshandeln und sie umzubringen. So eine Frechheit! Kein Wunder, dass der König zornig war. Er sagt zu den Dienern: „Geht also an die Kreuzungen der Straßen und ladet alle, die ihr trefft, zur Hochzeit ein.“ Jesus hat Gleichnisse erzählt, um uns das Himmelreich näher zu erklären. Der Sinn dieses Gleichnisses ist eigentlich ähnlich wie der vom letzten Sonntag. Den König kann man auf Gott übertragen. Er lädt das auserwählte Volk Israel zu einem Hochzeitsmahl ein. Er gab sich viel Mühe, alles gut vorzubereiten. Es ist auch eine große Ehre zu einer königlichen Hochzeit eingeladen zu sein, aber die Gäste kommen nicht. Ähnlich wie in der vorigen Woche können wir Christen uns freuen, weil wir die neuen Eingeladenen sind. Das ist ein Grund glücklich zu sein. Andererseits muss man aufpassen, dass wir diese Einladung nicht leichtsinnig verachten und in der Konsequenz nie mehr eingeladen werden. Wenn man das Hochzeitsmahl mit einer hl. Messe vergleichen würde, was auch stimmen kann, kann man sagen, dass Gott das Festmahl für seinen Sohn vorbereitet hat. Er lädt uns jeden Sonntag zur hl. Messe ein. Wie viele unterschiedliche Ausreden haben die Menschen, um sich zu rechtfertigen und zu entschuldigen, dass sie nicht zur hl. Messe  kommen  können? Früher hat man die Sonntagsmesse als Pflicht genommen. Nicht zu kommen hat man als Sünde bezeichnet. Heutzutage betont man die hl. Messe eher als Einladung, was auch schön ist. Aber eine Einladung ohne gravierenden Grund zu verachten, ist auch nicht in Ordnung. Gott lädt uns zum Glauben, zur hl. Messe und zu den Sakramenten ein. Und was ist  unsere Antwort? Wie lautet deine Antwort? Bevor wir die Einladung ablehnen, sollen wir nachdenken, wer der Gastgeber ist. Es kann passieren, dass man ab und zu  zur hl. Messe nicht kommen kann, aber wenn man monatelang oder gar jahrelang diese Einladung nicht annimmt??

Pfarre Oberaspang
Kirchenplatz 6
2870 Aspang

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