Donnerstag 25. April 2024

Predigt 32.Sonntag, 8.11.2020

 

„Wir kommen alle, alle in den Himmel“ – singen wir in einem der Lieder. Nach dem Text des Liedes brauchen wir uns keine Sorgen zu machen. Wir nehmen einfach vom Leben, was es bringt, egal, ob etwas uns gehört oder nicht. Sowieso kommen wir alle in den Himmel. Gott ist so barmherzig, dass er uns - unabhängig von unserem Leben - alle in den Himmel nimmt. Es ist eine schöne Idee, aber nicht realistisch. Im heutigen Evangelium schaut es anders aus. Nicht alle Jungfrauen haben bei der Hochzeit teilgenommen. Einige sind zu spät gekommen und die Tür war schon zu. Sie haben auch enttäuschende Worte des Bräutigams gehört: „Ich kenne euch nicht.“ Versuchen wir jetzt das heutige Gleichnis Jesu anzuschauen, zu analysieren und vielleicht etwas daraus zu lernen. Ein Gleichnis ist eine kurze Erzählung, die uns die Idee des Himmelreiches symbolisch näher bringen will. Der Bräutigam in unserem Gleichnis ist Jesus, die Jungfrauen symbolisieren uns Menschen. Genauso ist es in unserem Leben. Manche Menschen sind klug und denken über ihre Zukunft nach, andere machen sich keine Sorgen. Es betrifft auch unser religiöses Leben, manche kümmern sich um ihr Heil, um ihre Erlösung, die anderen überhaupt nicht. Ganz deutlich erklärt den Sinn dieses Gleichnisses der letzte Satz des heutigen Evangeliums: „Seid also wachsam! Denn ihr wisst weder den Tag noch die Stunde.“ Diese Worte Jesu betreffen auch uns. Wir sollen auch wachsam sein, wenn es um unser Heil, um unsere Erlösung geht. Heil und Erlösung sind ein Geschenk Gottes, aber unsere Aufgabe ist es, das Geschenk anzunehmen und uns um das Geschenk zu kümmern. Bedeutet es, dass wir jetzt in Angst leben sollen, weil wir nicht wissen, wann Jesus kommt? Können wir nicht schlafen, weil Gott immer kommen kann? Nein, ganz im Gegenteil. Als Christen sind wir schon zur großen Feier im Himmel eingeladen. Das ist für uns ein Grund der Freude. Sie ist ähnlich der Freude der zur Hochzeit eingeladenen Gäste. Das ewige Leben wartet schon auf uns, jetzt sollen wir uns nur vorbereiten. Schön hat es der heilige Paulus in seinen Briefen geschrieben. Er nennt Gläubige als Heilige. Sie sind heilig, weil sie geglaubt haben, weil sie schon zur Schar der Christen gehören, weil ihnen das Himmelreich versprochen ist. Heute haben wir es auch gehört: „Zuerst werden die in Christus Verstorbenen auferstehen; dann werden wir, die Lebenden, die noch übrig sind, zugleich mit ihnen auf den Wolken in die Luft entrückt, dem Herrn entgegen. Dann werden wir immer beim Herrn sein. Tröstet also einander mit diesen Worten!“ sagte der heilige Paulus. Also es gibt keinen Grund Angst zu haben, weil wir durch Jesus auserwählt sind und zur ewigen Feier eingeladen sind. Aber es ist auch kein Grund, nur zu warten und nichts zu tun. So lange wir leben sollen wir uns um unser Heil kümmern. So lange wir leben, haben wir die Möglichkeit, Gutes zu tun und diese Möglichkeit dürfen wir nicht verpassen. Das ist unsere Vorbereitung auf das Kommen Jesu, das sind unsere brennenden Lampen als Zeichen des Wartens. So vorbereitet können wir ruhig unser Leben genießen. Amen.     

Pfarre Oberaspang
Kirchenplatz 6
2870 Aspang

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