Freitag 19. April 2024

Predigt Mariä Empfängnis, 8.12.2020

 

Das heutige Fest feiern wir neun Monate vor Mariä Geburt. Das bedeutet, dass Maria, wie wir alle als Mensch empfangen worden war, sich im Schoße ihrer Mutter entwickelt hat und so wie alle Menschen auf die Welt gekommen ist. Der einzige Unterschied ist, dass Maria von der Erbsünde frei war, wie wir es auch im Gebet beten, sie war voll der Gnade, das bedeutet: in ihrem Herzen war kein Platz für die Sünde, weil es voll von Gottes Gnade war, weil es von Gott erfüllt war. Wir Menschen sind nicht voll der Gnade, wir haben leider in unserem Herzen Platz für die Sünde. Das spüren wir alle, wir wollen gut sein, aber nicht immer gelingt es uns. Wir haben tolle Pläne, unser Leben zu ändern, aber dann fallen diese Pläne oft ins Wasser und wir kommen wieder in die alten Schienen. Wie schwer ist es doch, etwas in unserem Leben zu ändern. Aber warum? Die Antwort finden wir in der heutigen ersten Lesung. Im Paradies haben die Menschen der Schlange, die als Symbol des Satans gilt, mehr Gehör geschenkt als Gott. Das Vertrauen zwischen Gott und den Menschen wurde zerstört. Symbolisch wird das gezeigt durch das gezwungene Verlassen des Paradieses. Die vollkommene Harmonie zwischen Gott und den Menschen war das Paradies und jetzt ist sie zerstört. Der Mensch muss quasi alleine sein Leben meistern, aber eigentlich ist er nicht allein. Schon damals im Paradies verspricht Gott den Erlöser der Welt, der die Harmonie wieder herstellen wird. Er wird der Nachkomme Evas sein, also ein Mensch: „Er trifft die Schlange am Kopf.“ Der Kopf ist doch das Zentrum für jedes Lebewesen, also Jesus Christus wird den Satan in das Zentrum treffen und seine Macht vernichten. Das, was noch bleibt ist, dass „die Schlange die Menschen an der Ferse trifft.“ Das ist die Neigung zum Bösen, die wir in unserem Leben spüren. Deswegen können wir auch nicht vollkommen sein. Der Sieger aber ist Jesus Christus. Das ist die Frohe Botschaft, die Gott den Menschen zum Trost schon im Paradies gegeben hat. Um seinen Plan zu verwirklichen, bereitet er schon die Mutter für seinen Sohn vor, nämlich Maria. In unserem heutigen Fest feiern wir die Unbefleckte Empfängnis Mariä, wie es auch die Präfation sagt: „Denn du hast Maria vor der Erbschuld bewahrt, du hast sie mit der Fülle der Gnade beschenkt, da sie erwählt war, die Mutter deines Sohnes zu werden. In unversehrter Jungfräulichkeit hat sie Christus geboren, der als schuldloses Lamm die Sünde der Welt hinwegnimmt.“ Also Maria wird zur Dienerin des Erlösers erwählt. Durch ihr „Ja“ hat sie sich bereit erklärt, Mutter des Sohnes Gottes zu sein. „Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast.“ Das war der Anfang der Erlösung, die Maria durch ihren Gehorsam begonnen hat. Als Dankbarkeit feiern wir heute ihre „Unbefleckte Empfängnis“. Amen.

Pfarre Oberaspang
Kirchenplatz 6
2870 Aspang

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