"Das ist das Fundament", sagt der heilige Paulus, "auf dem unser Glaube steht: der Tod und die Auferstehung Jesu. Es ist berührend, dass zum zweiten Mal in den letzten 20 Jahren ein Papst in dieses österliche Geheimnis hinein stirbt.“
(Kardinal Schönborn in seiner Predigt beim "Kleinen Requiem" für Papst Franziskus am Ostermontagabend im Wiener Stephansdom)
Papst Franziskus, vom anderen Ende der Welt, wie er selbst sagte, hat sein Amt mit großen Visionen angetreten: Er wollte die Freude des Evangeliums, in die Welt hineinklingen lassen. Seine Schrift zur Kirchenreform trägt dementsprechend den Titel „Evangelii gaudium“:
„Ich lade jeden Christen ein, gleich an welchem Ort und in welcher Lage er sich befindet, noch heute seine persönliche Begegnung mit Jesus Christus zu erneuern oder zumindest den Entschluss zu fassen, sich von ihm finden zu lassen, ihn jeden Tag ohne Unterlass zu suchen.
Es gibt Christen, deren Lebensart wie eine Fastenzeit ohne Ostern erscheint. Doch ich gebe zu, dass man die Freude nicht in allen Lebensabschnitten und –umständen, die manchmal sehr hart sind, in gleicher Weise erlebt.
Unser volles Menschsein erreichen wir, wenn wir mehr als nur menschlich sind, wenn wir Gott erlauben, uns über uns selbst hinaus zu führen, damit wir zu unserem eigentlicheren Sein gelangen.“
(Evangelii gaudium 2013)
"Die Osternacht erinnert uns daran, dass das Licht der Auferstehung den Weg Schritt für Schritt erhellt, ganz unspektakulär in die Dunkelheit der Geschichte einbricht und sanft in unseren Herzen erstrahlt.
Und diesem Licht entspricht ein demütiger Glaube ohne jeglichen Triumphalismus. Die Auferstehung gleicht kleinen aufstrahlenden Lichtern, die sich nach und nach ihren Weg bahnen, ganz unscheinbar, manchmal noch bedroht von der Nacht und von einem Mangel an Glauben.
In unserer irdischen Geschichte ist die Macht der Auferstehung noch nicht zur Vollendung gelangt. Und diese Vollendung ist uns anvertraut wie ein kleines aufstrahlendes Licht, damit wir es hüten und immer stärker werden lassen."
(aus der Predigt von Papst Franziskus zum Ostersonntag 2025)