Hl. Bruno I. von Köln
* 925, Deutschland
† 965
Erzbischof von Köln, Erzkanzler des Deutschen Reiches
* Mai 925 in Deutschland
† 11. Oktober 965 in Reims in Frankreich
Bruno war der jüngste Sohn von Kaiser Heinrich I. und seiner Frau Mathilde, Bruder des späteren Kaisers Otto I. und von Geburt an für den geistlichen Stand bestimmt. Seine Ausbildung hat er ab 929 in der Domschule von Utrecht erhalten, er galt als einer der Gebildetsten des Reiches. Den gerade 14-jährigen holte Bruder Otto zurück an den Hof und machte ihn 940 im Alter von 15 Jahren zum Kanzler des Reiches. 950 wurde Bruno zum Priester geweiht; von 951 bis zu seinem Tod wirkte er auch als Erzkapellan. Der von tiefer Frömmigkeit erfüllte Bruno verbesserte die Ausbildung der Hofgeistlichen und setzte sich ein für die Ausbreitung der Reformen von Gorze, so nachweislich in der großen Abtei Lorsch, deren Leitung er selbst übernahm.
953 wurde Bruno auf Wunsch von Otto I. zum Erzbischof von Köln gewählt; schon kurz zuvor hatte Otto ihn zum Herzog von Lothringen ernannt, was als Auftrag zur Sicherung der Herrschaft in Lothringen und auch zu militärischen Eingriffen im westfränkischen Reich zu verstehen war. Mit seiner Doppelstellung als Erzbischof und als Reichsfürst vertrat Bruno die Interessen seines königlichen Bruders, band den Klerus eng an das Königtum und leitete damit die Neuorganisation der Reichskirche ein. Sein Mittel dazu war, dass er die Leitung der Domschule selbst in die Hand nahm, hier aus dem ganzen Reichsgebiet begabte Schüler um sich scharte und mit ihnen dann die wichtigsten Bischofsstühle besetzte, damit sie in seinem Sinne wirkten. Bruno war der erste Kölner Erzbischof, der weltliche und geistliche Gewalt gleichermaßen in Händen hielt; bis zur Säkularisation durch Napoleon 1801 blieben die Erzbischöfe von Köln auch weltliche Regenten. Otto I. wollte das Königtum gegenüber den Interessen der einzelnen Stammesfürsten absichern. Dabei spielte die Kirche eine entscheidende Rolle: frei von partikularen und regionalen, nicht zuletzt auch von familiären Interessen sollten die Bischofe zu Säulen des Reiches werden.
961 salbte Bruno seinen Neffen Otto II. in Aachen zum König. Während Otto I.' Italienfeldzug 961 bis 965 hatte Bruno die Regentschaft im Reich gemeinsam mit dem Bischof von Mainz und scheute auch vor Heereszügen nicht zurück. Bald nach Brunos Tod erzählte man von einer Vision des Klerikers Poppo, wonach Bruno wegen seiner übertriebenen weltlichen Studien vom höchsten Richter angeklagt, aber von Paulus verteidigt und gerechtfertigt worden sei.
Bruno gründete als Kölner Bischof die Benediktinerabtei St. Pantaleon und die Stifte Groß-St. Martin, St. Andreas und St. Maria im Kapitol, dazu in Soest das Patroklistift. Er erweiterte den Kölner Dom um ein Seitenschiff auf jeder Seite und brachte den Petrusstab - mit dem Maternus vom Tod auferweckt worden sein soll - und die Petruskette nach Köln.
Auf der Heimreise von Compiègne, wohin er als Friedensstifter gerufen war, starb Bruno, entkräftet von seinen vielfältigen Aktivitäten. Auf seinen Wunsch hin wurde er in dem von ihm gegründeten Kloster St. Pantaleon in Köln bestattet.
Mönch Ruotger vom Benediktinerkloster St. Pantaleon verfasste 989 Brunos Lebensgeschichte; sie versucht nachzuweisen, dass auch ein Bischof mit großer weltlicher Macht ein frommes Leben wie Mönch führen kann.
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Hl. Ethelburga
† 664
Äbtissin in Barking
† 664 (?) im Kloster in Barking in Essex in England
Ethelburga war die Schwester von Erkonwald, mit dessen Hilfe sie das Benediktinerinnenkloster in Barking errichtete.
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Sel. Jakob Griesinger
* 1407, Ulm in Baden-Württemberg
† 1491
Laienbruder, Künstler
* 1407 in Ulm in Baden-Württemberg
† 11. Oktober 1491 in Bologna in Italien.
Jakob wurde im Glasmalerhandwerk ausgebildet. Er pilgerte nach Rom, kehrte aber nicht aus Italien zurück, sondern trat 1441 dem Dominikanerorden in Bologna bei. Als Ordensbruder war er ein Vorbild an Gehorsam, Demut und Nächstenliebe. Besonders gern betrachtete er das Leiden des Erlösers.
Er schuf in Bologna außerordentliche Kunstwerke der Glasmalerei, von denen nur noch ein Glasfenster in der Kirche San Petrono erhalten ist.
Ein Glasschrein in der Kirche S. Domenico in Bologna enthält seine Gebeine.
Hl. Maria Desolata (Emmanuela) Torres Acosta (Maria Soledad)
* 1826, Madrid in Spanien
† 1887
Ordensgründerin
* 2. Dezember 1826 in Madrid in Spanien
† 11. Oktober 1887 daselbst
Maria Desolata gründete die Kongregation der Mägde Mariens, Dienerinnen der Kranken, die sie als Oberin leitete. Der Orden wirkt noch heute an vielen Orten weltweit.
1970 wurde Maria Desolata heilg gesprochen.
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Hl. Philippus
Diakon, Bischof von Tralles (?), Märtyrer
† im 1. Jahrhundert in Hierapolis in Phrygien, heute Ruinen bei Pamukkale in der Türkei (?)
Philippus wurde von den Aposteln zu einem der sieben Diakone der Urgemeinde in Jerusalem bestellt (Apostelgeschichte 6, 1 - 6). In der Zeit der Verfolgung seiner Gemeinde wirkte er in Samaria und gewann viele Menschen für den Glauben, darunter den Zauberer Simon, der dann von Petrus zurückgewiesen werden musste (Apostelgeschichte 8, 5 - 25). Philippus wurde von einem Engel befohlen, auf den Weg nach Gaza / Ghazzah zu gehen, wo er dem Kämmerer der Kandake, Königin der Äthiopier, begegnen solle. Er sah ihn im Wagen sitzend, das Buch des Propheten Jesaja lesend, legte ihm die Botschaft aus, bekehrte und taufte ihn (Apostelgeschichte 8, 26 - 39). Der in seine Heimat Zurückgekehrte gilt als Begründer des äthiopischen Christentums, Philippus damit als Vater der äthiopischen Kirche.
Philippus wirkte in der Folgezeit in der Gegend um Cäsarea (Apostelgeschichte 8, 40). Auch seine vier Töchter, Jungfrauen, die aus Eingebung redeten (Apostelgeschichte 21, 8 - 9) gaben sich der Missionsarbeit hin. Gesichert ist, dass er und seine Töchter später in Hierapolis predigten. Die Legenden lassen Philippus dann Bischof von Tralles in Lydien - heute ein Ruinenfeld bei Aydın - werden; in Hierapolis sei er von Heiden ergriffen, am Kreuz gesteinigt und mit seinen Töchtern begraben worden.
Reliquien von Philippus sollen heute ebenso wie jene von Philippus dem Apostel in der Basilika SS. Dodici Apostoli, der Basilika der Heiligen zwölf Apostel, in Rom liegen.
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Hl. Quirinus von Malmedy
† 320
Priester, Märtyrer
† um 320 (?) in Gasny in Frankreich
Quirinus wirkte nach der Überlieferung als Priester und Glaubensbote um 312 zusammen mit Bischof Nicasius von Rouen und dem Diakon Scuviculusin im Tal der Seine zwischen Pontoise und Rouen in der Gegend des Vexin. Dabei befreite Quirinus die Gegend von einem Drachen. Zusammen mit seinem Bischof und dem Diakon fand er den Märtyrertod durch Enthauptung. Nach ihrer Enthauptung trugen die drei Märtyrer ihre Köpfe bis zur Île de Gasny, wo sie bestattet wurden.
Quirinus' Gebeine wurden gemeinsam mit den Reliquien anderer Heiliger der Normandie nach Malmedy übertragen. Der Bericht hierüber wurde nach 1062 verfasst und gibt 808 als Jahr der Erhebung an; die ersten sicheren Zeugnisse der Verehrung in Malmedy stammen erst aus dem 11. Jahrhundert. Die Verehrung ist in der Region um die Maas bezeugt, wurde aber von der Verehrung für Quirinus von Neuss überlagert. 1802 wurden Reliquien von Malmedy nach Rott - dem heutigen Ortsteil von Roetgen - in der Eifel übertragen, denn damals suchte der Priester Jakob de Remouchamps in Rott Zuflucht vor den Häschern Napoleons und brachte eine Reliquie des heiligen Quirinus mit; eine zweite Reliquie gelangte 1890 nach Rott.
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Sel. Johannes XXIII.
* 1881, Sotto il Monte bei Bergamo in Italien
† 1963
Papst
* 25. November 1881 in Sotto il Monte bei Bergamo in Italien
† 3. Juni 1963 in Rom
Angelo Giuseppe Roncalli wurde als Sohn einer einfachen Bauernfamilie geboren. Nach seiner Ausbildung in Bergamo und Rom und der Erlangung der Doktorwürde wurde er 1904 als Priester ordiniert, wurde Sekretär des Bischofs von Bergamo, dann Professor für Kirchengeschichte. Im 1. Weltkrieg diente er als Sanitäter, später als Feldgeistlicher. 1921 wirkte er an der Neuorganisation der päpstlichen Kongregation für die Glaubensverbreitung mit, ab 1925 war er Gesandter des Vatikans in Bulgarien mit Sitz in Sofia (София), ab 1933 in der Türkei und in Griechenland mit Sitz in Ístanbul. Als solcher half er Juden zur Flucht aus dem von der deutschen Wehrmacht im 2. Weltkrieg besetzten Ungarn. 1944 wurde er zum vatikanischen Nuntius - Botschafter - in Paris ernannt, 1953 zum Kardinal und Patriarchen von Venedig.
Am 28. Oktober 1958 wurde er im im elften Wahlgang des Konklave im Alter von 77 Jahren zum Papst gewählt - offenbar als Kompromisskandidat, wählbar für konservative Anhänger des Vorgängers wie für gemäßigte Reformer. Überraschend nahm er den Namen Johannes an - wobei er mit der Wahl der Zählung als 23. zum Ausdruck brachte, dass der zur Zeit des drei-Päpste-Schismas von 1410 bis 1415 regierende Johannes XIII. kein rechtmäßiger Papst war; er wolle die kirchengeschichtlich umstrittene Frage nicht entscheiden, erklärte er.
Schon 30 Tage nach seiner Wahl kündigte er die Einberufung des 2. Vatikanischen Konzils an, das er am 11. Oktober 1962 eröffnete. Eine Woche zuvor hatte er als erster Papst seit 1870 den Vatikan verlassen und eine Wallfahrt zum Grab von Franziskus nach Assisi unternommen. Das überraschend einberufene Konzil sollte die römisch-katholische Kirche durch Modernisierung (Aggiornamento) in Lehre und Organisation reformieren und die Begegnung der getrennten christlichen Kirchen sowie den Dialog mit anderen Religionen fördern.
Während seine Vorgänger sich als Gefangene im Vatikan betrachteten, verstand Johannes XXIII. sich wirklich als Bischof von Rom: er besuchte die Gemeinden, gab sich leutselig - ich bin Josef, euer Bruder, stellte er sich gelegentlich vor, bescheiden und in Anlehnung an den nachsichtigen und hilfsbereiten Joseph in Ägypten (1. Mose 45, 4). Aufsehen erregte sein Besuch im römischen Staatsgefängnis, wo er die Häftlinge tröstete mit der Erzählung von seinem Onkel, der auch (wegen Wilderei) im Gefängnis eingesperrt war. Er schaffte den Fußkuss und die bislang vorgeschriebenen drei Verbeugungen bei Privataudienzen ab und erhöhte in einer seiner ersten Amtshandlungen die zuvor schäbigen Gehälter der Angestellten.
Als wichtiger Beitrag zur Kirchenreform sind auch Johannes' sieben Enzykliken zu werten, darunter Mater et Magistra zur katholischen Soziallehre von 1961, in der er die Würde des Einzelnen als Grundlage der gesellschaftlichen Institutionen betonte, und Pacem in Terris von 1963, in der er in moderner Sprache und an alle Menschen guten Willens gerichtet zur internationalen Zusammenarbeit für Frieden und Gerechtigkeit aufforderte und im Gegensatz zu seinen Vorgängern die Menschenrechte ausdrücklich anerkannte. Seine Aufgeschlossenheit für die Ökumene zeigte 1960 sich in der Gründung des Sekretariats für die Einheit der Christen, in Kontakten zur orthodoxen Kirche, zu Vertretern des Protestantismus und zum == Ökumenischen Rat der Kirchen, zu Juden und Muslimen. Das Wesentliche ist der grundlegende Wandel in den Beziehungen zwischen der römisch-katholischen Kirche und den anderen Kirchen, der den Beginn eines wahren Dialogs gesetzt hat, erklärte der Generalsekretär des Ökumenischen Weltrates der Kirchen, Visser't Hooft.
In den zuvor vom Vatikan misstrauisch betrachteten Vereinten Nationen erkannte Johannes ein gottgewolltes Zeichen der Zeit. Auch in der internationalen Politik wirkte er ausgleichend, er traf mit führenden Vertretern der Großmächte wie den amerikanischen Präsidenten Dwight D. Eisenhower und John F. Kennedy zusammen; dem Schwiegersohn des sowjetischen Präsidenten Chruschtschow, Adschubej, gewährte er eine Privataudienz, in manchem bereitete er der Politik der Ostpolitik mit der Aussöhnung mit den kommunistischen Ländern den Weg. In der italienischen Innenpolitik blieb er neutral, unterstütze nicht mehr wie seine Vorgänger die Konservativen und beendete die Exkommunikation aller Mitglieder der Kommunistischen Partei.
Zu Johannes' wissenschaftlichen Werken zählen die fünfbändigen Studien zum heiligen Karl (Carlo) Borromäus. Sein Geistliches Tagebuch und andere geistliche Schriften - 1965 posthum veröffentlicht - und seine Briefe an die Familie - 1969 erschienen - weisen Schlichtheit und Demut seines geistlichen Lebens aus. Aufgrund seiner persönlichen Ausstrahlung, seines Engagements für den Frieden, seiner Toleranz und seines Optimismus wurde er nicht nur innerhalb der katholischen Kirche hoch verehrt; die zuvor hohe Hemmschwelle vor der unnahbaren Autorität des Amtes minderte er erfolgreich, wodurch er dem Glauben Türen beim Volk öffnete. Er wollte kein großer Redner, Diplomat, Wissenschaftler oder Organisator sein, sondern ein guter Hirte nach dem Vorbild von Petrus; er lehrte nicht, sondern lebte eine neue Form des Papstamtes.
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Hl. Alexander Sauli
* 1534, Mailand in Italien
† 1593
Ordensgeneral, Bischof von Aléria und Pavia
* 15. Februar 1534 in Mailand in Italien
† 11. Oktober 1593 in Calosso d'Asti in Italien
Alessandro, Spross einer Adelsfamilie der Lombardei, trat im Alter von 17 Jahren in den neuen Barnabiterorden ein und wurde 1556 zum Priester geweiht. Ab 1563 war er Professor der Philosophie und Theologie in Pavia, wo er ob seines einzigartigen Charismas einen besonderen Ruf als Prediger erlangte. 1567 wurde er Ordensgeneral, 1569 Bischof von Aléria auf Korsika, geweiht von seinem Freund Carlo Borromäus. Die Diözese erblühte durch seinen schier übermenschlichen Einsatz. Alessandro wird deshalb auch der Apostel Korsikas genannt. 1591 wurde er Bischof in Pavia, während einer Visitationsreise starb er.
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