Wieso Krapfenessen im Fasching?
Die Bezeichnung "Fasching" leitet sich von der mittelhochdeutschen Zusammensetzung "vast-schanc" ab, die den Ausschank vor der Fastenzeit bezeichnet und damit ebenfalls auf die bevorstehende vorösterliche Bußzeit verweist. Mit dem Faschingsdienstag endet die Zeit der Ausgelassenheit. Doch mit Rosenmontag und Faschingsdienstag bleibt noch genug Zeit zum Feiern und Krapfen backen.
Die Geschichte des Faschingskrapfen
Schon die Römer kannten ein Gebäck, das sie "globuli" (Kügelchen) nannten und wie folgt beschrieben wurde: "Man mische geronnene Milch mit Speltmehl und mache daraus so viele Kügelchen wie es angeht. Dann tue Fett in einen heißen Kessel, koche darin die globuli und wende sie mit zwei Kochlöffeln fleißig um; wenn sie fertig sind, nimm sie heraus und bestreiche sie mit Honig und streue Mohn darauf."
Eine andere Quelle berichtet von einer Kuchenbäckerin aus Wien namens Cäcilia Krapfen, die im 17. Jahrhundert lebte und nach der Überlieferung eine Meisterin in der Zubereitung solcher Spezialitäten war, die sie in Milch und Butter kochte. Ihr zu Ehren nannte man diese Backerzeugnisse Krapfen.
Krapfen - Sättigung vor der Fastenzeit
Gewiß war es ein Zufall, der die Krapfen zu Faschingmehlspeise werden ließ, denn schon sehr früh wurden sie vor der Fastenzeit aus folgendem Grund hergestellt: Bei dem schlechten Ernährungszustand des einfachen Volkes, vor allem der Kinder, empfahlen Mönche und Geistliche, vor Beginn des Fastens noch eine kräftige und reichliche Nahrung herzurichten, zumal die Winterzeit mehr als jede andere an den körperlichen Kräften zehrte. So wurden in den Klöstern kurz vor Beginn der Fastenzeit statt Brote die wesentlich nährstoffreicheren Krapfen gebacken, damit Arme und Kinder durch das lange Fasten nicht völlig entkräftet oder gar krank würden.