Freitag 19. April 2024

Das Grab ist leer - Gedanken zum Osterevangelium

 

Im Zusammenhang mit der derzeitigen „Corona-Krise“ hört man Meldungen wie z.B. sie sei wie ein „Zunami“, nur in ihren Auswirkungen viel schlimmer als jene Katastrophe im Jahre 2004, hervorgerufen von einem Erdbeben im Indischen Ozean, dem eine Reihe von Flutwellen folgten mit zum Teil verheerenden Folgen in verschiedenen Ländern und Kontinenten. Von europäischen Politikern hörte man die Aussage, dass diese Krise die schlimmste seit dem 2. Weltkrieg sei, nicht nur in gesundheitlicher, sondern auch in ökonomischer bzw. sozialer Hinsicht.

Ein Ereignis mit geradezu kosmischer Dimension ist nach dem Matthäusevangelium auch die Auferstehung Christi, die wir zu Ostern feiern. Im Text, der heuer in der Osternacht verlesen wird (Mt. 28,1-10), geht es auch um Vorgänge, die die Welt erschüttern: Ein gewaltiges Erdbeben lässt das Land erzittern, ein Engel des Herrn tritt an das Grab Christi und wälzt den Stein weg, mit dem dieses gesichert war; die Wächter, die das Grab bewachen sollten, stürzen aus Furcht wie tot zu Boden. Die Frauen, die zum Grab gekommen waren, um ihren toten Herrn zu betrauern, werden zu Zeuginnen einer atemberaubenden Botschaft: „Fürchtet euch nicht! Ich weiß, ihr sucht Jesus, den Gekreuzigten. Er ist nicht hier; denn er ist auferstanden, wie er gesagt hat“. Das leere Grab ist Indiz dafür, dass sich die Situation grundlegend verändert hat und die Frauen werden zu den Jüngern gesandt mit der Botschaft: „Er ist von den Toten auferstanden“ und „…er geht euch voraus nach Galiläa, dort werdet ihr ihn sehen“.

   

Ostern ist für viele von uns heuer anders, als wir es geplant hatten: Keine Urlaubsreise mit dem Auto oder Flugzeug, keine Gottesdienste auf dem Petersplatz in Rom mit Tausenden von Gläubigen; die Osternacht in der eigenen Pfarrkirche findet nur im kleinsten Kreis statt und viele von uns müssen heuer sogar auf die Nähe von geliebten Menschen verzichten, auch wenn sie mit ihnen über die Medien in Kontakt treten können. Alles anders als sonst, und doch feiern wir das gleiche Glaubensgeheimnis: die Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus. Ein Geschehen von unerhörter Tragweite und Dimension, wenn man den biblischen Berichten Glauben schenken möchte. Drei Hinweise geben uns die Evangelisten dafür, dass wir dieser Botschaft vertrauen können: das leere Grab, die Begegnungen der ersten Zeuginnen und Zeugen mit dem auferstandenen Herrn, der sich ihnen zu erkennen gab und die Übereinstimmung der Geschehnisse mit den Vorhersagen des Alten Bundes. In Jesus hat sich erfüllt, was in den Schriften des Alten Testamentes angekündigt worden war.  

 

Hat sich durch Ostern die Welt verändert? Ist sie dadurch anders geworden? Herrschen nicht heute genauso Krisen, Naturkatastrophen, Verzweiflung, Leiden, Tod wie damals vor 2000 Jahren? Die derzeitige Krise macht uns das schmerzhaft bewusst. Dennoch verändert der Osterglaube uns selber und die Welt in einem alles entscheidenden Sinne. Aus der Nacht des Kreuzes und des Grabes, aus der Nacht der Verzweiflung und Not erwächst neues Leben – zunächst einmal für Jesus Christus, den sein himmlischer Vater nicht im Grab belassen hat. Und dann auch für einen jeden von uns. Denn wer in diese glaubende und vertrauende Beziehung zum gekreuzigten und auferstandenen Herrn eintritt, dem ist ewiges Leben in Christus verheißen. Für den verändert sich die Welt, der wird schrittweise lernen können, die Ereignisse um sich herum und das eigene Leben aus diesem österlichen Horizont heraus zu betrachten. Und mit innerer Zuversicht in die Zukunft zu gehen, weil er den Herrn allezeit nahe weiß.

 

Dieses österliche Vertrauen wünsche ich Ihnen, Ihren Familien und Angehörigen und die Zuversicht, die sich aus der österlichen Botschaft ergibt 

 

Ihr Pfarrer Heimo Sitter    

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