Dienstag 23. April 2024

Gedanken zur 1. Lesung und zum Evangelium des 2. Ostersonntags

Da die Priester derzeit die Hl. Messe vor leeren Kirchenbänken feiern müssen, haben manche von Ihnen zu einem Hilfsmittel gegriffen, das Ihnen die Situation ohne Gottesdienstgemeinde ein wenig erleichtert: sie haben Fotos von ihrem Kirchenmitgliedern auf die Kirchenbänke geklebt, damit sie wenigstens auf diese Weise mit den Menschen verbunden sind, die normalerweise in dieser Kirche mit ihnen den Gottesdienst feiern.

Denn Glauben und Liturgie feiern, das hat wesentlich mit Gemeinschaft zu tun. Das wird am 2. Ostersonntag v.a. durch die 1. Lesung aus der Apostelgeschichte deutlich (Apg. 2,42-47), in der der Evangelist Lukas, der diesen Text verfasst hat, über die Urkirche von Jerusalem die folgenden Worte schreibt: „Die Gläubigen hielten an der Lehre der Apostel fest und an der Gemeinschaft, am Brechen des Brotes und an den Gebeten“….“Und alle, die glaubten, waren an demselben Ort und hatten alles gemeinsam“….“Tag für Tag verharrten sie einmütig im Tempel, brachen in ihren Häusern das Brot und hielten miteinander Mahl in Freude und Lauterkeit des Herzens“.

 

Diese Beschreibung, die schon die Zeit nach der Himmelfahrt Jesu und nach dem Pfingstereignis im Auge hat, zeichnet ein Bild der christlichen Gemeinde, das von gelebter Solidarität und Glaubenseifer gekennzeichnet ist. Seinen Ursprung hat diese Gemeinde aber im Ostergeschehen, in der Erfahrung des auferstandenen Christus, das aus einer Schar verängstigter Christen der ersten Stunde eine Gemeinschaft von Menschen gemacht hat, die selbstbewusst in die Öffentlichkeit der damaligen Zeit gegangen ist und von ihren Erfahrungen mit Christus erzählt hat. Deshalb ist diese Gemeinschaft auch sehr anziehend für die heidnische Umgebung gewesen und hat Menschen einen Platz von Heimat und Geborgenheit im Glauben vermitteln können.

 

Wichtig ist für mich, dass in dieser Gemeinschaft der Glaubenden auch der Zweifel seinen Platz hat, das wird im Evangelium nach Johannes deutlich (Joh. 20,19-31). Dieses Evangelium hat natürlich viele Aspekte, die man tiefgehend betrachten könnte, aber vor allem fällt mir daran auf, dass Thomas im Kreis der Apostel mit seinem Zweifel an der Auferstehung des Herrn Raum findet. Er wird nicht „geschnitten“, er wird nicht ausgegrenzt, sondern kann zu seinem Zweifel stehen, ja sogar Beweise fordern. Der auferstandene Herr geht auf seinen Zweifel ein, bietet ihm sogar die Berührung der Wundmale an. Aber er entbindet ihn nicht vom Glauben daran, dass der Weg der Erlösung des Menschen durch das Kreuz hindurch führt, was auch der Apostel Thomas dann für sein eigenes zukünftiges Leben nur glaubend anerkennen und mitvollziehen kann.

 

Natürlich begegnet uns der Auferstandene nicht mehr so leibhaftig, wie dem Apostel Thomas und den anderen Jüngern, aber es gibt auch heute Zugänge zu ihm. Diese Zugänge werden in der Lesung aus der Apostelgeschickte angesprochen: Das Festhalten am Wort Gottes, das Gebet - alleine und in der Gemeinschaft, die Feier der Eucharistie (auch wenn sie derzeit nur über die Medien möglich ist), die geübte Solidarität und Nächstenliebe, das miteinander teilen. Das können wir heutige Christen genauso tun wie jene der biblischen Zeiten. „Und der Herr fügte täglich ihrer Gemeinschaft die hinzu, die gerettet werden sollten“, heißt es am Abschluss der 1. Lesung aus der Apostelgeschichte. Der Herr ist es, der Gemeinschaft bildet, sagt mir das und als Christen kommen wir nicht alleine in den Himmel (im Sinne des alten Slogans: „Rette deine Seele“), sondern nur in Gemeinschaft mit all jenen, die mit uns in der Liebe Jesu verbunden sind und mit denen wir ein „Netzwerk“ des Glaubens bilden.      

Evangelium von heute Joh 10, 22-30 + Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes 22 In...
Nächste Veranstaltungen
Mi., 24. April 2024 18:00
Christliche Meditation
Mi., 24. April 2024 20:00
Bibelstunde online
Chronik
Beicht-Fest für die Kinder im Raxgebiet
Chronik
Weißer Sonntag - Malteser-Auflug nach Heiligenkreuz
Chronik
Dornenkrone zum Anfassen
Chronik
Das Preiner Krippenbild professionell restauriert
Chronik
KBW Vortrag im Raxgebiet "Die Osterbeichte"
Namenstage Hl. Adalbert von Böhmen, Hl. Georg, Hl. Gerhard, Hl. Pusinna
Pfarrverband Raxgebiet
Karl Feldbacher Str. 2
2650 Payerbach

E-Mail schreiben
Datenschutzerklärung
Darstellung: Standard - Mobil