Mittwoch 24. April 2024

3. Ostersonntag – Fische fangen!

Predigt von hw. Pfarrer Dr. Heimo Sitter

„Wo zwei oder drei in meinem Namen beisammen sind, da bin ich mitten unter ihnen“. Diese Worte Jesu (vgl. Mt 18,20) lassen mich an die Gemeinschaft der Hauskirche denken, die derzeit ja besonders empfohlen wird, nämlich die kirchliche Gemeinschaft im Kleinen, die eingeladen ist zu Hause die kirchlichen Feste zu feiern. Es wäre schön, wenn wir uns (bzw. ihr euch untereinander) in der Zeit nach einer evt. Lockerung im Zusammenhang mit der „Corona-Krise“ über diese Erfahrungen austauschen könnten, die dabei gemacht wurden.

Im Evangelium vom 3. Ostersonntag ist nicht von zwei oder drei, sondern von sieben Jüngern die Rede, die eine österliche Erfahrung mit dem auferstandenen Herrn machen durften. Fünf Apostel werden dabei namentlich genannt. 7 ist eine symbolische Zahl – die sieben Jünger stehen für die gesamte Zahl der gläubigen Menschen, für die Jesus als Auferstandener von großer Bedeutung ist. Kontext dieser Erfahrungen im Evangelium ist ein erfolgloser Fischfang – die ganze Nacht hindurch haben es die Männer, die ja erfahrene Fischer waren, probiert und nichts gefangen.

Die Apostel gehen also wieder ihrem alten Beruf nach, so, als wäre nichts Neues geschehen, als hätte sich die Welt durch Christus nicht verändert oder erneuert. Als es Morgen wird, steht ein Unbekannter am Ufer des Sees, spricht sie auf ihren Misserfolg beim nächtlichen Fischfang an und gibt ihnen den Auftrag, das Netz noch einmal auszuwerfen - auf der rechten Seite des Bootes - eine Aufforderung, die ihrer Berufserfahrung zuwiderläuft. Dennoch folgen sie dem Auftrag und der überreiche Fischfang gibt dem Unbekannten recht, den der Lieblingsjünger Jesu schon als den auferstandenen Herrn erkannt hat. Da tritt Petrus in Aktion, verlässt das Boot und geht auf den Herrn zu und zieht den reichen Fang ans Land. 153 große Fische waren im Netz, auch das ist eine symbolische Zahl: Nach dem Hl. Hieronymus gab es 153 Arten von Fischen im See, und dass das Netz trotz dieser großen Zahl nicht reißt, war für ihn ein Hinweis auf den universalen Missionsauftrag der Kirche: Alle Völker und Nationen haben Platz im „Netz“ der Kirche und können von dieser „ans Land“ gezogen werden, das heißt dorthin, wo Jesus ist. Für die Jünger im Evangelium steht ein Kohlenfeuer bereit mit Brot und Fisch. Jesus – der Unbekannte – tritt heran und reicht ihnen diese Gaben und darin erkennen sie ihn, den auferstandenen Herrn. In dieser Ostererfahrung der Jünger spiegelt sich wider, was viele Menschen der Urkirche erfahren und wie sie Ostern erlebt haben: Am Ufer ihres oft beschwerlichen Alltags oder krisenhafter Ereignisse (vgl. der erfolglose Fischfang) steht Jesus und erwartet die Seinen; er ist ihnen (und uns) nicht fern, obwohl sie ihn oft nicht erkennen können.

Sein Wort ermutigt uns auch heute, in den erfolglosen Bemühungen um das Gute und die Verbreitung unseres Glaubens nicht aufzugeben, sondern neue, vielleicht auch ungewohnte Wege und Methoden einzuschlagen. Er nährt uns mit Brot und Fisch, dh. mit seinen österlichen Gaben. Der Fisch galt ja in der Urkirche als (Geheim-)Symbol Jesu: die Anfangsbuchstaben der griechischen Worte: „Jesus Christus, Sohn Gottes, Retter“ ergaben das griechische Wort „Ichtys“ und das heißt übersetzt „Fisch“. Die Einladung des Herrn: „Kommt her und esst“ gilt auch uns hier und heute und will uns Mut machen, nach dem zu suchen und das zu „fangen“, was uns wirklich leben lässt und das ist für mich der Sinn, der aus dem Glauben an Christus kommt und der uns trägt in schönen, aber auch in herausfordernden Wegstrecken des Lebens.

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