Andy Winkler ist Teil mehrerer Musikformationen, schlägt auch bei Veranstaltungen wie dem ReligionslehrerInnentag der Erzdiözese Wien im Stephansdom die Trommeln, komponiert für seine Bands und produziert auf dem Computer Filmmusik.
Andy Winkler ist Teil mehrerer Musikformationen, schlägt auch bei Veranstaltungen wie dem ReligionslehrerInnentag der Erzdiözese Wien im Stephansdom die Trommeln, komponiert für seine Bands und produziert auf dem Computer Filmmusik.
Gregorianische Choräle mischt er mit indischen Instrumenten und Samba spielt er in der Sonntagsmesse. Die Leidensgeschichte Christi hat er auf seinem Schlagzeug interpretiert – und ist dabei selbst ein paar Tode gestorben.
Der Schlagzeuger, Komponist und Wahlwiener Andy Winkler im Sommergespräch.
Als kleiner Bub tobte sich Andy Winkler auf dem Schlagzeug seines Vaters aus, bis in Traismauer die Wände wackelten. Naja, fast. Jedenfalls wuchs damals seine Liebe zu den Schlagwerken und auch als junger Mann in Wien spielte er drauflos, in Bands und in der Kirche.
Sein Brot verdiente er als Techniker beim ORF, das war ihm aber nach zwei Jahren zu „eindimensional“. Er wurde Sozialarbeiter und gab nach vier Jahren auch das auf, um sich ganz der Musik zu widmen. Finanziell war das ein stetiger Abstieg, inhaltlich aber immer erfüllender. „Das ist das Wichtige“, sagt er.
Heute ist Andy Winkler Teil mehrerer Musikformationen, schlägt auch bei Veranstaltungen wie dem ReligionslehrerInnentag der Erzdiözese Wien im Stephansdom die Trommeln, komponiert für seine Bands und produziert auf dem Computer Filmmusik.
Da mischt er dann auch schon mal gregorianische Gesänge mit indischen Klängen, wie zum Beispiel für eine Dokumentation über eine katholische Frau, die in Indien Häuser baut. Musik auf dem Computer zu erschaffen, öffnet ungeahnte Möglichkeiten.
Sie machen Musik mit Hilfe eines Computers. Ein Computer hat jetzt bei der Ars Electronica ganz allein Mahlers Zehnte vollendet. Das Ergebnis wurde orchestriert und wird am 6. September in der Gleishalle der Postcity vom Bruckner Orchester gespielt werden. Was halten Sie davon?
Das ist auf jeden Fall spannend, es geht in den Bereich der Artificial Intelligence (Künstliche Intelligenz, Anmerkung). Es gibt schon Programme, bei denen der Computer aufgrund von Mustern Filmmusik sozusagen generiert, das ist aber noch nicht so weit ausgereift, dass es brauchbar wäre.
Es ist halt auch die Frage von Kreativität. Für mich ist der Computer nur ein verlängerter Arm, der mir hilft, meine Ideen umzusetzen. Wenn der Computer das alleine macht, finde ich das dann nicht so toll. (lacht)
Nach Ihrem Masterstudium „Music for Film & Media“ an der Donauuniversität in Krems unterrichten Sie selbst „Music Production“, also, wie man Musik auf dem Computer produziert. Was fasziniert Sie daran?
Als Schlagzeuger hat man mit diesen Tönen ja relativ wenig am Hut. Am Computer kann ich probieren und hören und kreativ sein, ohne dass ich mich super auskenne oder ein Kompositionsstudium gemacht habe. Das ist das Schöne daran und deswegen hat es mich so hineingezogen. Durch das Masterstudium bin ich dann zur Filmmusik gekommen und habe festgestellt, das ist ein total spannendes Genre.
Bei mehreren Formationen sind Sie Schlagzeuger. Auch Ihr Vater war Schlagzeuger – hat Sie das beeinflusst?
Ich glaube schon. Das Instrument war da und ich durfte da immer draufhauen. Dann hat ein Freund gesagt: Mach‘ ma eine Band – und da braucht man ein Schlagzeug. Es hat mir immer schon getaugt, also, es hat voll gepasst.
Aufgewachsen sind Sie in Traismauer, nach der Schule sind Sie nach Wien gezogen. Haben Sie lange gebraucht, um sich hier zuhause zu fühlen?
Das war gleich super, weil ich in die Pfarre Lainz (in Wien XIII, Anm.) gekommen und da in der Jugend sehr gut aufgenommen worden bin. Und in Wien gibt‘s ja auch viel mehr Möglichkeiten, mit Musikern zu arbeiten, ich hab‘ dann also gleich in vielen Bands gespielt.
In der Pfarre Lainz-Speising haben Sie damals auch die Leidensgeschichte Christi am Schlagzeug interpretiert...
Ich hab’ die Passion quasi nachgespielt. Die Passion wurde in kurzen Textabschnitten gelesen, danach war Stille, in der ich mit dem Schlagzeug das ausgedrückt habe, was man gerade gehört hat. Also, wenn der Mob da herumzieht, habe ich Samba gespielt. Eine heikle Sache für mich war die Kreuzigung. Da bin ich auch selber ein paar Tode gestorben, weil ich das in der Dynamik so spreizen wollte, dass es wirklich „reingeht“.
Ich hab’ relativ lang gewartet und dann megalaut auf die Snare, die lauteste Trommel, gehaut und die Leute sind wirklich alle extrem zusammengezuckt. Dann habe ich wieder gewartet und wieder einen Schlag gespielt, sodass es richtig körperlich spürbar war. Das ist wirklich unter die Haut gegangen. Es hat auch gute Reaktionen darauf gegeben.
Ist der Glaube etwas, mit dem Sie sich nur in musikalischer Hinsicht beschäftigen oder spielt er in Ihrem Leben eine tragendere Rolle?
Das ist schon sehr wichtig für mich und zur Zeit wird es wieder wichtiger, es kommt gerade zurück. Früher war es sehr, sehr wichtig, da war ich auch in Bibelgruppen und mehrmals in Taizé. In der Pfarre hab‘ ich mit einer Gruppe in den Sonntagabendmessen musiziert.
Dann habe ich ein paar Leute zusammengetrommelt, 40 oder 50, und hab’ eine Sambamesse gemacht und danach eine Gospelmesse. Aus dieser Messe ist die Gospelgruppe HELPASOL entstanden, mit der wir Benefiz-Tourneen nach Polen und durch ganz Österreich gemacht haben. Da waren 40 Jugendliche dabei, die alle begeistert waren, und eine sehr professionelle Band. Das war schon cool!
Der Gospelchor HELPASOL hat zum 50-Jahr-Jubiläum der Konzilsgedächtniskirche ein Revival gefeiert...
Genau, das war auch das 20-Jahr-Jubiläum von Helpasol. Es war lustig, das nach 20 Jahren wieder aufleben zulassen. Die Kirche war voll.
Im Herbst wird es wieder ein Konzert geben. Was bringt der Sommer für Sie?
Musikalisch möchte ich sehr wenig machen, damit ich auf Ideen komme. Diese Inspiration ist für mich wichtig. Ich mag es nicht, wenn etwas zur Routine wird, dann brauche ich wieder Zeit für mich, damit wieder etwas kommen kann. Das ist jetzt im Sommer sehr praktisch!
Musik von Andy Winkler gibt es im Sommergespräch mit Monika Fischer, auf radio klassik Stephansdom, zu hören.
Sonntag, 17. November,
18:30 Uhr: Gospelmesse mit HELPASOL
20:00 Uhr: HELPASOL-Gospelkonzert
Samstag, 28.9.2019, 10:00-16:00 Uhr,
Musikschulverband Edlitz
Freitag, 22.11.2019, 9:00-17.30,
Musikschule Marchtrenk, Oberösterreich
Info: www.andywinkler.com
Andy Winkler
aufgewachsen
in Traismauer, Niederösterreich.
Als Kind
spielte er schon auf dem Schlagzeug seines Vaters, später lernte er noch Gitarre.
Musikalisch
ist er in vielen Stilen beheimatet, von Samba bis Dixieland, von Pop und Dancemusic bis Funk. Als Schlagzeuger spielt er u.a. bei ART anno, The FeMale Jazz Art, Celina & the Gang, Prinz Wabra Trio.
Komponieren
wurde vor etwa zehn Jahren zu seiner Leidenschaft, nach Kompositions- und Arrangementkursen an der Musikuniversität Wien und dem Masterstudium „Music for Film & Media“ an der Donauuniversität in Krems unterrichtet er Music Production u.a. an der Musikschule Vösendorf.
Leben ist…
sich berühren lassen,
offen bleiben,
sinnlich erleben,
im Jetzt sein,
wach und aufmerksam wahrnehmen, was gerade um mich herum passiert,
mit freudigen Augen die Welt sehen.
Sonntag ist…
für mich ein Tag der Erholung.
Glaube ist…
für mich der Boden auf dem ich stehe,
was mich trägt, hält und mir Kraft gibt,
meine lebendige Beziehung zu Gott.
weitere Lebens- und Glaubenszeugnisse
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