Am 3. Oktober vor 50 Jahren starb der Akademikerseelsorger, Künstlerpriester, Sammler, Mäzen und mitreißende Prediger Msgr. Otto Mauer, der vor allem durch seine Brückenschläge zur zeitgenössischen Bildenden Kunst bleibende Spuren hinterlassen hat.
Am 3. Oktober vor 50 Jahren starb der Akademikerseelsorger, Künstlerpriester, Sammler, Mäzen und mitreißende Prediger Msgr. Otto Mauer, der vor allem durch seine Brückenschläge zur zeitgenössischen Bildenden Kunst bleibende Spuren hinterlassen hat.
Priester, Kunstförderer, Mäzen: Eine der prägenden katholischen Persönlichkeiten nach dem Zweiten Weltkrieg starb am 3. Oktober 1973. Gedenkveranstaltungen in Wien und seinem Heimatort Brunn/Gebirge. Einreichungen zum "Msgr. Otto Mauer-Preis" bis 11. Oktober möglich.
Die katholische Kirche gedenkt einer ihrer prägenden Persönlichkeiten nach dem Zweiten Weltkrieg: Am 3. Oktober vor 50 Jahren starb der Akademikerseelsorger, Künstlerpriester, Sammler, Mäzen und mitreißende Prediger Msgr. Otto Mauer, der vor allem durch seine Brückenschläge zur zeitgenössischen Bildenden Kunst bleibende Spuren hinterlassen hat. Nicht umsonst trägt der "Msgr. Otto Mauer-Preis", die wohl bedeutendste Auszeichnungen für junge Kunstschaffende in Österreich, seinen Namen. Einreichungen für den diesjährigen Preis sind von 9. bis 11. Oktober möglich. Davor - am 2. und 3. Oktober - laden Katholischer Akademikerverband und Otto-Mauer-Fonds zu Gedenkveranstaltungen in das Wiener "Otto-Mauer-Zentrum".
Unter dem Titel "Kunst und Kanzel" äußern sich dort (Währingerstraße 2-4, 1090 Wien) am Montag, 2. Oktober, um 19 Uhr Zeitzeugen zu den beiden markantesten Schauplätzen von Mauers Wirken: Der frühere Leiter der ORF-TV-Abteilung Religion, Peter Pawlowsky, und der Theologe und Psychotherapeut Alfred Kirchmayr sprechen mit Domprediger Ewald Huscava über Mauers Akzente hinsichtlich dessen, wie sich Kirche zur modernen Kunst verhält, und zu seinen Predigten. Tags darauf leitet der Jesuit und Kunstexperte Gustav Schörghofer um 16 Uhr eine Gedenkfeier am Grab von Otto Mauer auf dem Friedhof von Brunn am Gebirge. Info: www.kav-wien.at/beitraege/1288-kunst-und-kanzel
In Weiterführung des Engagements Otto Mauers für die zeitgenössische Kunst und junge Künstler schreibt der "Otto Mauer Fonds" heuer zum 43. Mal den mit 11.000 Euro dotierten "Msgr. Otto Mauer-Preis" für Bildende Kunst aus. Kunstschaffende unter 45 Jahren können dafür Werke aus den Bereichen Malerei, Grafik, Skulptur, Objektkunst, Installationen und Neue Medien einreichen. Erfolgen soll dies von 9. bis 11. Oktober in Form einer Dokumentation, die eine Beurteilung des bisherigen künstlerischen Schaffens ermöglicht (Kataloge, Fotos, Texte, Videos, aber keine Originale). (Info unter Tel.: 01/51 552-5103, E-Mail: office@otto-mauer-fonds.at, Internet: www.otto-mauer-fonds.at).
Bisher wurden Persönlichkeiten ausgezeichnet, die die österreichische Gegenwartskunst entscheidend bereichert haben - u.a. Alfred Klinkan, Gunter Damisch, Franz West, Brigitte Kowanz und Erwin Wurm. 2022 wurde der Preis an die aus Slowenien stammende Künstlerin Marusa Sagadin vergeben.
Otto Mauer wurde am 14. Februar 1907 in Brunn/Gebirge (NÖ.) geboren. Bereits als Gymnasiast engagierte er sich auf Österreichebene im Bund Neuland, einer kirchlichen Jugendbewegung. Fünf Jahre nach dem Eintritt ins Wiener Priesterseminar folgte 1931 die Priesterweihe im Wiener Stephansdom, Mauer war danach bis 1939 in verschiedenen Pfarren als Kaplan und Religionslehrer beschäftigt. Nach dem "Anschluss" Österreichs erteilte ihm die SS ein Unterrichtsverbot, als Referent des Seelsorgeamtes für religiöse Kultur und der Akademikerseelsorger in Wien wurde er während der NS-Zeit mehrmals verhaftet und bald auch mit Predigtverbot belegt. Kardinal Innitzer legte mehrfach seine schützende Hand über den Priester.
Ab 1946 war Mauer geistlicher Assistent der wiedergegründeten Katholischen Aktion Österreich und erwarb sich große Verdienste bei deren Erstarken. Auch den Katholischen Akademikerverband und das Katholische Bildungswerk begleitete er geistlich. Der Katholikentag "Freiheit und Würde des Menschen" des Jahres 1952, an dem eine Viertelmillion Menschen am Heldenplatz einfanden, wurde entscheidend von Otto Mauer gestaltet.
Der Mitherausgeber der Monatsschrift für Religion und Kultur "Wort und Wahrheit" wurde 1954 Domprediger zu St. Stephan und eröffnete die Galerie (nächst) St. Stephan. Sie wurde zum Treffpunkt junger Künstler am Beginn ihrer Karriere, die später zu internationalem Ruhm gelangten: u.a. Herbert Boeckl, Arnulf Rainer, Josef Mikl, Wolfgang Hollegha, Markus Prachensky und Friedensreich Hundertwasser. Mauer wirkte selbst als Sammler und Förderer. Sein Nachlass gelangte über seinen langjährigen Weggefährten Karl Strobl in Besitz der Erzdiözese Wien und bildet nun einen bleibenden Schatz im Dom Museum Wien, der für dortige Themenausstellungen immer wieder zugänglich gemacht wird.
Mauer pflegte in den 1960er-Jahren eine rege Vortragstätigkeit im In- und Ausland. Er gehörte dem Vorstand der von Kardinal Franz König gegründeten Stiftung "Pro Oriente" an, arbeitete im Rundfunk, im Pastoralamt, als Geistlicher Assistent der Katholischen Journalisten u.v.m. Auch die Vorbereitungen auf die Wiener Diözesansynode (1969-1971) prägte er mit.
1973 starb Otto Mauer unerwartet, er wurde nach feierlicher Aufbahrung im Wiener Stephansdom in Brunn/Gebirge begraben.