Einer der mit 4.000 Euro dotierten Hauptpreise ging an die Wiener Pfarre Akkonplatz für ihre Projektpartnerschaft in Nicaragua.
Einer der mit 4.000 Euro dotierten Hauptpreise ging an die Wiener Pfarre Akkonplatz für ihre Projektpartnerschaft in Nicaragua.
Auszeichnungen für vorbildliches Engagement für solidarische Weltkirche und globale Gerechtigkeit.
Dem Gedenken an den Wiener "Weltkirche-Weihbischof" Florian Kuntner ist der nach ihm benannte Preis gewidmet. Das Referat für Weltkirche, Mission und Entwicklungsförderung der Erzdiözese Wien hat ihn heuer bereits zum achten Mal für vorbildliches Engagement für eine solidarische Weltkirche und globale Gerechtigkeit vergeben.
Die drei mit je 4.000 Euro dotierten Hauptpreise gingen an die beiden Wiener Pfarren Akkonplatz für ihre Projektpartnerschaft in Nicaragua bzw. Grinzing für die Unterstützung eines Spitalprojektes im Südsudan sowie an die katholische Privatschule "HLW & BAKIP Santa Christiana" in Frohsdorf für ihren "Eine-Welt-Unterricht" und Schulprojekte im Bereich Entwicklungszusammenarbeit.
Pater Franz Helm, Generalsekretär der Superiorenkonferenz der männlichen Ordensgemeinschaften Österreichs und 1987 von Florian Kuntner zum Priester geweiht, erinnerte in seiner Festrede an die herausragenden menschlichen Qualitäten des 1994 verstorbenen Weihbischofs. In seinen Gedanken, Worten und Publikationen sei er seiner Zeit weit voraus gewesen; vieles damals "prophetisch" Gesagtes habe bis heute ungebrochene Gültigkeit. Mit Papst Franziskus hätte Kuntner große Freude gehabt, ist sich Helm sicher. Der Steyler Missionar strich einige Parallelen zwischen den beiden Persönlichkeiten heraus.
Pater Helm, der lange Zeit als Missionar in Brasilien tätig war, ging in seiner Ansprache auch auf die schwierige Zeit der katholischen Kirche in Österreich in der Ära des Wiener Erzbischofs Hans Hermann Groer ein. Junge Priester und Ordensleute, die sich der Befreiungstheologie Lateinamerikas verbunden fühlten, hatten damals "mit gehörigem Gegenwind der Kirchenleitung" zu rechnen. Der Ordensvertreter betonte aber ausdrücklich, dass die Dinge jeweils im Kontext von Ort und Zeit zu sehen sind.
Überreicht wurden die Florian-Kuntner-Preise im Stephanisaal des Curhauses am Wiener Stephansplatz am 8. April 2016. Die aus den Einreichungen ermittelten Hauptpreisträger wurden durch acht Anerkennungspreise in der Höhe von 500 Euro ergänzt. Die Pfarre Hollabrunn erhielt für ihre beispielhafte Flüchtlingsarbeit einen Förderpreis von der Pfarrcaritas der Erzdiözese Wien.
Den geistlichen Abschluss der Veranstaltung bildete ein Gottesdienst im Gedenken an Bischof Kuntner, dem der Wiener Bischofsvikar Dariusz Schutzki vorstand.