Teilnehmende Frauen bei einem Kräuterworkshop. In Hochbeeten pflanzten sie Heil- und Küchenkräuter.
Teilnehmende Frauen bei einem Kräuterworkshop. In Hochbeeten pflanzten sie Heil- und Küchenkräuter.
Integration in Niederösterreich mit Fokus auf Frauen und Gesundheitsvorsorge.
Die Caritas verstärkt ihre Bemühungen um Integration von Flüchtlingen in Österreich. Am Freitag, 22. Juli 2016 wurden zwei entsprechende Initiativen im Westen und im Osten des Landes bekannt: Im September startet in Vorarlberg ein Freiwilliges Integrationsjahr für Flüchtlinge; im niederösterreichischen Wein- und Industrieviertel steht die Gesundheit von Asylwerberinnen im Mittelpunkt des Projekts "Puente" des Caritas-Frauengesundheitszentrums.
Caritas-Präsident Michael Landau hatte in den vergangenen Monaten immer wieder die Notwendigkeit von Bemühungen um Integration bemüht, 114 Millionen Euro und damit mehr als doppelt so viel wie im Jahr zuvor entfielen 2015 laut aktuellem Jahresbericht der Caritas Österreich auf den Bereich Asyl, Migration und Integration.
Beim Projekt "Puente" (dt.: Brücke) des Caritas-Frauengesundheitszentrums in Wiener Neustadt liegt das Hauptaugenmerk auf der Gesundheit von Asylwerberinnen - auch als Multiplikatorinnen in ihrem familiären Umfeld. Schutzsuchende Frauen hätten aufgrund mangelnder Sprachkenntnisse, wenig muttersprachlicher Angebote und möglicher Traumatisierungen oft keinen Zugang zum heimischen Gesundheitssystem. Aber: "Gesundheit ist eine Grundvoraussetzung für gelungene Integration, um am sozialen Leben teilnehmen zu können, sich bilden und erwerbsfähig sein zu können", erklärte die Leiterin des Frauengesundheitszentrums, Anita Mukherjee, in einer Aussendung der Wiener Caritas. Ziel des Projektes sei es, dass sich die Frauen im Gesundheitssystem und seinen Einrichtungen zurechtzufinden sowie ihre Beschwerden vermitteln können.
Die Caritas-Aktivitäten finden direkt in den Unterkünften der Asylwerberinnen in Hollabrunn, Unterwaltersdorf und Altenmarkt statt. Dort leben in den vier Quartieren jeweils 120 bis 50 Personen, rund die Hälfte davon Frauen. Angeboten werden wöchentliche Frauengesundheitskreise mit bis zu 20 Teilnehmerinnen, Workshops mit muttersprachlichen Gesundheitstrainerinnen in Farsi, Russisch, Arabisch und Somalisch, Kreativgruppen mit Malen, Handarbeiten, Gartenarbeit, Kochen etc., Bewegungs- und Entspannungstrainings (Yoga, Qi Gong, Tanz), Vorsorgeuntersuchungen mit Dolmetscherin, Kräuterwanderungen, Koch-Workshops, Exkursionen in Gesundheitseinrichtungen und Ausflüge.
Gesundheitliche Probleme, die laut Caritas bisher im Vordergrund standen, waren Zahnprobleme, gynäkologische Beschwerden, Schlafstörungen und Depressionen. Insgesamt 65 Gesundheits-Workshops mit muttersprachlichen Gesundheitstrainerinnen) wurden im ersten Projektjahr veranstaltet - 564 Frauen nahmen teil. Finanziell unterstützt wird das Projekt Puente vom Fonds Gesundes Österreich.
Carits Wien: