Das Österreichische Hospiz ist das älteste nationale Pilgerhaus im Heiligen Land und liegt an der Via Dolorosa.
Das Österreichische Hospiz ist das älteste nationale Pilgerhaus im Heiligen Land und liegt an der Via Dolorosa.
Bei der Konferenz Anfang September geht es auch um Begegnung und Konfrontation der Habsburger mit dem Islam.
Mit einem wissenschaftlichen Symposium feiert das Österreichische Hospiz in Jerusalem seine Grundsteinlegung vor 160 Jahren. Internationale Experten referieren am 6. und 7. September 2016 über verschiedene Aspekte der Habsburger-Monarchie außerhalb der Reichsgrenzen in der Zeit vom 16. bis zum 20. Jahrhundert. Themen sind neben der Gründungs- und Baugeschichte des Hospizes in der Jerusalemer Altstadt auch die österreichische Palästina-Politik von 1840 bis 1918, teilte der Rektor des Hospizes, Markus Bugnyar, am Donnerstag, 18. August 2016 in Jerusalem mit.
Weiters geht es bei der Konferenz um die Begegnung und Konfrontation der Habsburger mit dem Islam. Das Symposium lenkt den Blick zudem auf Österreich-Ungarn in Afrika, den Nahen und Fernen Osten, etwa auf den Boxeraufstand 1900 in China, auf die österreichische Sudan-Mission im 19. Jahrhundert sowie auf Habsburg in Japan.
Das Österreichische Hospiz ist das älteste nationale Pilgerhaus im Heiligen Land und liegt an der Via Dolorosa. Das Grundstück für das Österreichische Hospiz wurde 1855 nach einem Besuch von Erzherzog Ferdinand Maximilian - später Kaiser Maximilian von Mexiko - erworben. Acht Jahre später konnte der großzügig dimensionierte Neubau eingeweiht werden. Das Hospiz wurde dem Erzbischof von Wien unterstellt.
Kaiser Franz Joseph besuchte 1869 das Hospiz auf seiner Reise zur Eröffnung des Suezkanals. Der Kaiser wohnte damals in dem kirchlichen Haus. In der Kapelle, dem Herzstück des Hospizes, findet sich die berühmte Darstellung Franz Josephs als König von Jerusalem. Wie seine Vorgänger trug der österreichische Monarch diesen Ehren-Titel. Bis 1918 war das Hospiz Schwerpunkt der österreichischen Präsenz im Orient. Es diente auch als Residenz des österreichischen Konsuls in Jerusalem.
Im Ersten Weltkrieg konfiszierten die Briten nach der Einnahme von Jerusalem das Gebäude. Es wurde in ein Waisenhaus für einheimische Kinder umgewidmet, aber im Sommer 1919 wieder zurückgegeben. Einen Höhepunkt seiner Wirksamkeit erlangte das Haus, als während der Zwischenkriegszeit der damalige Rektor, Franz Fellinger, zum Generalvikar und Weihbischof des Lateinischen Patriarchen von Jerusalem aufstieg.
1939 wurde das Haus von den Briten als "deutsches Eigentum" beschlagnahmt, 1948 wurde das Hospiz von den Jordaniern als Lazarett und Krankenhaus für die arabische Bevölkerung eingerichtet. Das Hospiz wurde 1985 von Israel wieder seinem österreichischen kirchlichen Eigentümer zurückgegeben. Es ist heute eine Stiftung der katholischen Kirche in Österreich mit dem jeweiligen Wiener Erzbischof - aktuell Kardinal Christoph Schönborn - als Protektor. Rektor ist der Eisenstädter Diözesanpriester Markus Bugnyar.
Österreichisches Hospiz zur Heiligen Familie:
www.austrianhospice.com