Gute Stimmung auf dem Weg zu einer möglichen Wiederbesiedelung des Klosters Neuzelle.
Gute Stimmung auf dem Weg zu einer möglichen Wiederbesiedelung des Klosters Neuzelle.
Wienerwald-Stift will am 10. November eine Entscheidung über die Wiederansiedlung von Zisterziensern im früheren Kloster Neuzelle fällen.
Die Entscheidung über eine Wiederansiedlung von Zisterziensern im früheren Kloster Neuzelle fällt am 10. November 2016. Dann wollen die Mönche von Stift Heiligenkreuz über das Projekt abstimmen, wie die Diözese Görlitz bestätigte. Auf der Website des Stiftes heißt es dazu, man sei derzeit "in der Prüfungsphase", jedoch nach Gesprächen mit dem Görlitzer Bischof Wolfgang Ipolt und weiteren diözesanen Spitzenvertretern "einer Entscheidung um einen großen Schritt näher gekommen". Auch wenn die Entscheidung noch nicht getroffen sei, "können wir sagen: die Stimmung ist sehr gut", so die Heiligenkreuzer auf ihrer Website. Ipolt hatte das Wienerwaldstift gemeinsam mit mit Generalvikar Alfred Hoffmann und Seelsorgeamtsleiter Markus Kurzweil besucht, um über das Projekt zu sprechen.
Seit der Verstaatlichung der Klosteranlage 1817 leben in Neuzelle keine Mönche mehr. Jetzt ist die Anlage südlich von Frankfurt/Oder Eigentum der öffentlich-rechtlichen Stiftung Stift Neuzelle. Ipolt hatte die Zisterzienser von Heiligenkreuz eingeladen, das Kloster wiederzubesiedeln. Neuzelle ist als nördlichstes Beispiel süddeutschen und böhmischen Barocks in Europa weitgehend erhalten.
Bei der Stiftung Stift Neuzelle stößt das Vorhaben grundsätzlich auf Zustimmung. Wenn sich erneut Zisterziensermönche ansiedelten, könne dies "dem Kulturtourismus Rückenwind" geben, erklärte der Stiftungs-Direktor für Marketing und Kultur, Walter Ederer, auf Anfrage der deutschen Katholischen Nachrichten Agentur KNA. Mit Angeboten wie "Kloster auf Zeit" könne es Neuzelle neue Besuchergruppen erschließen. Zunächst sei aber zu klären, wo die Ordensmänner wohnen könnten.
Im Falle eines Votums für eine Wiederbesiedelung werde die Stiftung prüfen, wo eine Mönchsgemeinschaft leben könne, erklärte Ederer. Die Zisterzienser bevorzugten das frühere Kanzleigebäude des Klosters. Dort sei derzeit jedoch die Kunst- und Musikschule des Gymnasiums untergebracht, das auf dem Klostergelände angesiedelt ist. Für die Musikschule müssten gegebenenfalls andere Räume gefunden werden.
Als weitere offene Frage nannte Ederer, ob öffentliche Mittel eingesetzt werden dürften, um das Kanzleigebäude für die Erfordernisse eines Konvents zu sanieren. Der Marketing-Chef bezifferte die Kosten auf bis zu fünf Millionen Euro.
Klärungsbedürftig sei zudem, inwieweit die öffentliche Nutzung des Kreuzgangs eingeschränkt werden könne, wenn er auch für die Zwecke der Mönchsgemeinschaft zur Verfügung gestellt werde. Derzeit gebe es im Kreuzgang an 110 Tagen im Jahr öffentliche Veranstaltungen. Ederer betonte, die Stiftung werde alle Entscheidungen nur im Einvernehmen mit ihren Partnern treffen. Dazu gehöre auch die evangelische Kirchengemeinde.
Stift Heiligenkreuz:
www.stift-heiligenkreuz.org