"Manche gießen heute Öl ins Feuer, statt Feuer zu löschen. Sie schüren den Hass, statt Wege der Versöhnung zu suchen", so Kardinal Christoph Schönborn.
"Manche gießen heute Öl ins Feuer, statt Feuer zu löschen. Sie schüren den Hass, statt Wege der Versöhnung zu suchen", so Kardinal Christoph Schönborn.
Antworten von Kardinal Christoph Schönborn, in der Zeitung Heute, am Freitag, 21. Juli 2017.
Feuer löscht man nicht mit Feuer. Das zeigen die schrecklichen Waldbrände in Kroatien und Italien. Manche gießen heute Öl ins Feuer, statt Feuer zu löschen. Sie schüren den Hass, statt Wege der Versöhnung zu suchen.
Beunruhigende Nachrichten kommen aus der Türkei. Präsident Erdogan will seinen politischen Feinden „den Kopf abreißen“, er werde nicht zögern, „den Kopf derer zu zermalmen, die verraten“. Zehntausende sind inhaftiert. Die Todesstrafe soll wieder eingeführt werden. Dabei gilt im Koran, dass Versöhnung von streitenden Muslimen eine der wichtigsten und am meisten belohnten Verhaltensweisen ist. „Vergebung ist der beste Sieg“, sagt schon Ali bin Abi Talib, der Schwiegersohn des Propheten Mohammed.
Aber auch andere Große haben Versöhnung vorgelebt: „Es gibt wenige Menschen, die wirklich verzeihen können, die das furchtbare Leid, das ihnen angetan wurde, nicht in Rache, sondern in Versöhnung umwandeln“ (Nelson Mandela). Und Mahatma Gandhi: „Der Schwache kann nicht verzeihen. Verzeihen ist eine Eigenschaft des Starken“. Denn, wie Mandela sagt: „Vergebung befreit die Seele. Es entfernt Angst. Deshalb ist sie eine so mächtige Waffe“.
Mehr über Kardinal Christoph Schönborn