"Jahr für Jahr schwindet fruchtbares Ackerland. Brot wächst nicht auf Beton und Asphalt", so Kardinal Christoph Schönborn.
"Jahr für Jahr schwindet fruchtbares Ackerland. Brot wächst nicht auf Beton und Asphalt", so Kardinal Christoph Schönborn.
"Antworten" von Kardinal Christoph Schönborn, in der Zeitung Heute, am Freitag, 28. Juli 2017.
Wir betreiben Raubbau an Mutter Erde! Schon vor zwei Jahren habe ich in dieser Kolumne auf dieses Drama hingewiesen: Täglich werden in Österreich rund 20 Hektar Wiesen und Äcker für immer verbaut. Das entspricht einer Fläche von 30 Fußballfeldern. Es ist gut, dass die Wirtschaft erfolgreich ist. Neue Industrieanlagen werden gebaut, neue Straßen, neue Einkaufszentren und neuer Wohnraum. Aber alles hat seinen Preis. Oft ist er nicht sofort spürbar, wie beim Schuldenmachen. Erst später kommt die bittere Rechnung. Spätestens für die nächsten Generationen.
Jahr für Jahr schwindet fruchtbares Ackerland. Brot wächst nicht auf Beton und Asphalt. Wann wird unser Wirtschaftswachstum zur Bedrohung unserer Lebensgrundlage? Ich weiß: es gibt keine einfachen Lösungen. Aber eines ist sicher: nur was nachhaltig ist, dient auch den kommenden Generationen. Zu lange haben wir nur an kurzfristige Erfolge gedacht. Ohne Boden wird es in Zukunft auch kein Brot geben. Nahrung kommt nicht aus dem Supermarkt. Die vollen Regale in den Geschäften kann es nur geben, wenn es fruchtbare Böden gibt, wenn Mutter Erde uns nährt. Höchste Zeit zum Umdenken!
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