Die "Akademie am Dom" will den interdisziplinären Dialog zwischen Kirche, Religion, Wissenschaft und Kultur voranbringen und so einen "Ort katholischer Nachdenklichkeit und Freiheit" schaffen.
Die "Akademie am Dom" will den interdisziplinären Dialog zwischen Kirche, Religion, Wissenschaft und Kultur voranbringen und so einen "Ort katholischer Nachdenklichkeit und Freiheit" schaffen.
Erster Themenschwerpunkt "Wege aus der Angst".
Eine neue Bildungsinitiative der Erzdiözese Wien läuft demnächst mit Beteiligung von Altbundespräsident Heinz Fischer und Kardinal Christoph Schönborn an: Beide sind am Freitag, 6. Oktober 2017, Festredner der ersten "Akademie am Dom", welche den interdisziplinären Dialog zwischen Kirche, Religion, Wissenschaft und Kultur voranbringen und so einen "Ort katholischer Nachdenklichkeit und Freiheit" schaffen will. Fischer wird bei der am Stephansplatz 3 veranstalteten Initiative der Wiener Theologischen Kurse ein Statement zum Verhältnis von Bildung und Gesellschaft - unter dem Titel "Bildung verbindet" - liefern, kündigte die Erzdiözese Wien an.
Die Akademie sei gedacht als eine "Möglichkeit, Menschen zu sammeln, die etwas zu sagen haben, damit sie etwas zu sagen haben", erklärt Erzbischof Schönborn in einem Video, mit dem die Theologischen Kurse das neue Angebot bewerben. Es gehe darum, aufeinander und auf das Wort Gottes zu hören und miteinander "in einen spannenden, ehrlichen Diskurs" zu treten. Schönborn wird bei der Akademie-Eröffnung nach dem Alt-Bundespräsidenten ein geistliches Wort sprechen, ehe zwei theologische Fachleute "das Christentum als Bildungsreligion" unter die Lupe nehmen: der Bochumer Neutestamentler Thomas Söding und die Wiener Religionspädagogin Andrea Lehner-Hartmann.
Für die weiteren öffentlichen Einzelvorträge und Podiumsveranstaltungen im Rahmen der "Akademie am Dom" steht eine Vielzahl aktueller theologischer und gesellschaftlicher Fragen auf dem Programm. Letzteres richtet sich explizit "nicht nur an Katholiken, sondern an alle Personen, die an kirchlich-religiösen, wissenschaftlichen, kulturellen und gesellschaftlich-politischen Diskursen teilnehmen wollen". Die Veranstaltungen können auch einzeln besucht werden.
Themenschwerpunkt des ersten Akademie-Semesters ist "Wege aus der Angst", zunächst mit der evangelischen Theologin Susanne Heine am 11. Oktober mit Überlegungen zur Frage "Woher kommt der Hass?". Weitere Referenten sind u.a. der Wiener Weihbischof Helmut Krätzl ("Angst vor dem Alter?", 11. Jänner 2018), der Dogmatiker Gisbert Greshake ("Angst vor der ewigen Verdammnis", 31. Jänner 2018), aber auch Fachleute aus dem nichtkirchlichen Bereich wie der Psychiater und Suchtexperte Reinhard Haller ("Das Böse", 29. November) und die Sprachwissenschaftlerin Ruth Wodak ("Politik der Angst. Die Macht der Sprache in populistischen Diskursen", 10. Jänner 2018).
Zur neuen "Akademie am Dom" erklärte deren Leiter Erhard Lesacher - er ist zugleich hauptverantwortlich für die Theologischen Kurse -, damit solle "im Zentrum (der Kirche) Wiens" eine Anlaufstelle "als Raum aufgeklärten Christentums, als Forum des Dialogs und der Übersetzung zwischen den Welten von Kirche, Religion, Wissenschaft und Kultur" etabliert werden. Ziel sei es, aktuelle theologische und gesellschaftliche Fragen zur Diskussion zu stellen und Wissenschaft mit "Lebens- und Glaubensrelevanz" zu verbinden.