Bis heute setzt der Deutsche Orden die Sorge "um das Heilige Land, um die Kranken und um Menschen die in Not sind" auf vielfache Weise fort, betont der Hamburger Erzbischof Stefan Heße.
Bis heute setzt der Deutsche Orden die Sorge "um das Heilige Land, um die Kranken und um Menschen die in Not sind" auf vielfache Weise fort, betont der Hamburger Erzbischof Stefan Heße.
Heße will als Ehrenritter Sorge des Ordens "um das Heilige Land, um die Kranken und die Menschen, die in Not sind" unterstützen
Der Erzbischof von Hamburg, Stefan Heße, ist in Wien als Ehrenmitglied in den Deutschen Orden aufgenommen worden. Er wolle mit diesem Schritt die geschichtlichen Verbindungen zwischen Norddeutschland und dem Orden sowie dessen Gründungsidee wieder aufleben lassen, sagte der Erzbischof am Montag im Gespräch mit "Kathpress". Heße verwies auf Anfänge der Gemeinschaft, als Kaufleute aus Bremen und Lübeck im Heiligen Land ein Hospiz errichteten. Lübeck gehört zur Erzdiözese Hamburg.
Bis heute setze der Deutsche Orden die Sorge "um das Heilige Land, um die Kranken und um Menschen die in Not sind" auf vielfache Weise fort, betonte Erzbischof Heße. Da er dieses Anliegen unterstützen wolle, habe er der Anfrage einer Investitur zum Ehrenritter seitens der norddeutschen Komturei "An Elbe und Ostsee" zugestimmt.
Die Aufnahme wurde am Sonntag im Rahmen eines Pontifikalamts in der Wiener Deutschordenskirche durch Hochmeister Bruno Platter und umrahmt von Mozarts "Spatzenmesse" vollzogen. Anwesend waren zahlreiche Ehrenritter, darunter der vatikanische Nuntius Peter Stephan Zurbriggen und der deutsche Historiker Udo Arnold, sowie rund 20 Mitglieder des Deutschen Ordens aus Hamburg.
Der Deutsche Orden entstand 1189/90 vor Akkon im Heiligen Land während des dritten Kreuzzuges. Während der Belagerung der Hafenstadt durch christliche Truppen gründeten Bürger aus Lübeck und Bremen ein Zeltspital aus Schiffsegeln für die Pflege von an Seuchen erkrankten Kreuzfahrern und Pilgern. Die daraus entstehende karitative Hospitalbruderschaft wurde am 6. Februar 1191 von Papst Clemens III. anerkannt.
In der Folge entstanden viele weitere Häuser im Heiligen Land, wobei das einstige Spital der Deutschen in Jerusalem nahe der Klagemauer, wo sich auch eine Marienkapelle befand, namensgebend wurde. In seiner Langform heißt der Deutsche Orden deshalb auch heute "Brüder vom Deutschen Haus St. Mariens in Jerusalem". 1198 erhielt der Orden zum Schutz der heiligen Stätten und der Pilger zusätzlich eine militärische Ausrichtung, wobei zur Aufgabe der Versorgung der Pilger, Kranken und Bedürftigen als zweites prägendes Element nun auch der Kampf für den Glauben trat. Eine eigene Ordensregel bildete sich im Lauf der Zeit aus Teilen der Johanniter- sowie der Templerregel. Seit 1929 ist der Deutsche Orden kein Ritterorden mehr.
Heute ist der Deutsche Orden in Österreich, Deutschland, Italien, Slowenien, Tschechien und der Slowakei vertreten und widmet sich neben der Seelsorge vor allem auch der Sorge um Kranke, Behinderte und alte Menschen. Aktuell gehören der Gemeinschaft rund 100 Ordenspriester, 200 Ordensschwestern und etwa 700 "Familiaren" - Laienmitglieder, die sich den Ordensidealen durch ein Versprechen gegenüber dem Hochmeister verpflichten - an. Seit 1809 ist der Sitz des Hochmeisters und damit das Ordenszentrum in der Wiener Singerstraße.
Der Deutsche Orden