„Unser Bistum: Glaube lebt. Gemeinsam neu Kirche sein“. Dies ist das Leitwort, das in Zukunft über dem Weg der pastoralen und strukturellen Erneuerung im Bistum Passau steht.
„Unser Bistum: Glaube lebt. Gemeinsam neu Kirche sein“. Dies ist das Leitwort, das in Zukunft über dem Weg der pastoralen und strukturellen Erneuerung im Bistum Passau steht.
Verwaltung wird aber in regionalen Zentren gebündelt.
Erste Ergebnisse gibt es beim seit Mitte 2016 laufenden Erneuerungsprozess in der bayrischen Diözese Passau. Die Diözese veröffentlichte zu Wochenbeginn ein Leitwort und Leitlinien für das weitere Vorgehen. Demnach sollen die bestehenden 285 Pfarren und 86 Pfarrverbände "nach Möglichkeit" erhalten bleiben. Zur Entlastung haupt- und ehrenamtlicher Mitarbeiter in der Seelsorge werde die Verwaltung in regionalen Zentren gebündelt. In der Diözese leben knapp 470.000 Katholiken.
Nach aktuellem Stand seien 18 solcher Zentren "sinnvoll und für uns auch noch bezahlbar", erklärte Generalvikar Klaus Metzl. Diese würden nach und nach eingerichtet. Zumindest in den ersten Jahren könnten die Pfarren selbst entscheiden, ob und welche Verwaltungsaufgaben sie abgeben wollen. Bischof Stefan Oster sieht entlang der Verwaltungszentren auch neue Seelsorgsräume entstehen. Wenn die gewohnten Strukturen der Pfarren erhalten bleiben sollten, würden mehr und auch neue Formen der Kooperation gebraucht.
Der Veröffentlichung gingen etliche Besprechungen und Foren voraus. Seit Jahresbeginn wird der Prozess von einer sieben Personen zählenden Steuerungsgruppe gelenkt, darunter auch Bischof und Generalvikar. Außerdem wurde im benachbarten Salzburg ein christlicher Unternehmensberater engagiert.
Das Leitwort für den zeitlich nicht näher befristeten Prozess heißt: "Unser Bistum: Glaube lebt. Gemeinsam neu Kirche sein". Die Präambel zu sechs Leitlinien trägt die Überschrift "Mission und Auftrag". Darin heißt es: "Jesus erneuert uns - und die Welt. In der Kirche von Passau sind wir eine frohe, einladende und solidarische Glaubensgemeinschaft, die aus der Eucharistie lebt." Alle geistlichen, pastoralen und strukturellen Veränderungen müssten sich an dieser Maxime ausrichten. "Anliegen und Fragen, die nur gesamtkirchlich geklärt werden können, sind nicht Gegenstand des Prozesses."
Im weiteren Vorgehen strebt die Diözese eine möglichst breite Beteiligung und Transparenz an. Die Letztentscheidung liegt beim Bischof. Alle Strukturen, darunter auch Räte und Ordinariat, würden daraufhin abgeklopft, ob sie dem Leben und dem Wachstum des Glaubens dienten oder diesen behinderten. Aus dieser Perspektive stelle sich die Frage, was bleiben solle, was sich ändern müsse, was verzichtbar und was an Neuem nötig sei.