Für Maria und Joseph waren die Türen in Bethlehem verschlossen. Sie musste ihr Kind im Stall zur Welt bringen. Aber als Flüchtlinge in Ägypten sollen sie gut aufgenommen worden sein, erinnert Kardinal Schönborn.
Für Maria und Joseph waren die Türen in Bethlehem verschlossen. Sie musste ihr Kind im Stall zur Welt bringen. Aber als Flüchtlinge in Ägypten sollen sie gut aufgenommen worden sein, erinnert Kardinal Schönborn.
Antworten“ von Kardinal Christoph Schönborn in der Zeitung "Heute", am Freitag, 29. Dezember 2017.
Wenige Wochen nach seiner Geburt musste Jesus flüchten. Hals über Kopf nahm Joseph das Kind und die Mutter und floh mit ihnen nach Ägypten. Herodes, der König, wollte sicher gehen, dass ihm in diesem neugeborenen Kind nicht ein Rivale entsteht. Er wollte es umbringen lassen. Bis zu seinem Tod blieb die heilige Familie in Ägypten. Die Christen in Ägypten, die Kopten, zeigen mehrere Orte, wo die Eltern Jesu mit ihrem Kind auf der Flucht Halt gemacht und Zeit verbracht haben sollen. Als die Gefahr vorüber war, konnten sie wieder in ihre Heimat, nach Nazareth, zurückkehren.
Nicht alle Flüchtlinge haben heute diese Möglichkeit, auch wenn viele davon träumen. Meist bleibt die Flucht eine Einbahnstraße, ein endgültiges Fort aus der Heimat. Die Bibel spricht deshalb so oft von der Aufnahme der Flüchtlinge. Schon damals hat das nicht bei allen Zustimmung gefunden. Für Maria und Joseph waren die Türen in Bethlehem verschlossen. Sie musste ihr Kind im Stall zur Welt bringen. Aber als Flüchtlinge in Ägypten sollen sie gut aufgenommen worden sein. Sicher ist eines: Jesus hat sein Leben auf Erden als Flüchtling begonnen. Das gibt uns zu denken!