Metropolit Arsenios hofft, dass das gute persönliche Verhältnis zwischen dem Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I. und Papst Franziskus der Ökumene bzw. zumindest den katholisch-orthodoxen Beziehungen neue Impulse geben werde.
Metropolit Arsenios hofft, dass das gute persönliche Verhältnis zwischen dem Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I. und Papst Franziskus der Ökumene bzw. zumindest den katholisch-orthodoxen Beziehungen neue Impulse geben werde.
Gutes ökumenisches Klima in Österreich, aber Stillstand bei zentralen theologischen Fragen, die Kirchen noch trennen, so Metropolit Arsenios.
Als "ausgesprochen positiv" hat der orthodoxe Metropolit von Austria, Arsenios (Kardamaiks), das ökumenische Klima in Österreich bezeichnet. Die Kirchen würden einander respektieren und achten und in vielen Bereichen auch zusammenarbeiten. In zentralen theologischen Fragen, die die Kirchen nach wie vor trennen, gebe es aber derzeit eine Art Stillstand in der Ökumene, so der Metropolit. Es brauche eine neue "Sehnsucht nach Gemeinschaft und Einheit, vor allem in der Eucharistie". Metropolit Arsenios äußerte sich gegenüber "Kathpress" anlässlich der Weltgebetswoche für die Einheit der Christen (18.-25. Jänner).
Er hoffe sehr, so der Metropolit, dass das gute persönliche Verhältnis zwischen dem Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I. und Papst Franziskus der Ökumene bzw. zumindest den katholisch-orthodoxen Beziehungen neue Impulse geben werde. Zwischen den beiden Kirchenoberhäupter gebe es sehr viel Vertrauen, und das sei in der Ökumene sehr wesentlich, betonte Metropolit Arsenios.
Ein orthodoxer Ritus, der inzwischen schon über die Orthodoxe Kirche hinaus an Bedeutung gewonnen hat, ist die "Große Wasserweihe" zum Fest der Epiphanie (6. Jänner). Auch heuer stand Metropolit Arsenios diesem Weihegottesdienst am Wiener Donaukanal vor. Zu Epiphanie gedenkt die Kirche der Taufe Jesu im Jordan.
Wie Metropolit Arsenios vor der Wasserweihe in seiner kurzen Predigt auf Deutsch bei der Liturgie in der Wiener orthodoxen Dreifaltigkeitskathedrale sagte, biete das kirchliche Fest der "Erscheinung des Herrn" (Epiphanie) den Menschen von heute Orientierung im Sinn von "Licht und Leben". Wörtlich sagte der Metropolit: "Dieses Fest zeigt uns, wohin wir gehen sollen." Zugleich sei es eine Einladung, der Botschaft des christlichen Glaubens treu zu bleiben und die Beziehung zu Gott zu pflegen, die wie jede Beziehung der ständigen Pflege bedürfe.
Nach der Göttlichen Liturgie, in der in poetischen Bildern die "Begegnung des Flusses Jordan mit seinem Schöpfer" in Hymnen und Gebeten besungen und ein besonderer Segen erteilt wurde, zog eine große Prozession von der Kathedrale am Fleischmarkt zum Donaukanal, wo die "Große Wasserweihe" stattfand. Metropolit Arsenios sprach auf der Anlegestelle bei der Schwedenbrücke das große Segensgebet und trauchte drei Mal das Kreuz ins Wasser. Nach orthodoxem Verständnis wird bei der "Großen Wasserweihe" durch das Wasser die ganze Schöpfung gesegnet. Hier liegt auch die Wurzel für das in den letzten Jahrzehnten so starke Engagement der ganzen orthodoxen Kirche mit dem Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I. an der Spitze für die "Bewahrung der Schöpfung", den Schutz der von Gott geschaffenen Umwelt.
Die "Große Wasserweihe" ist seit mehr als einem Jahrzehnt zu einem festen Bestandteil der "religiösen Landschaft" Wiens geworden. Metropolit Arsenios dankte zum Abschluss des Wortgottesdienstes am Donaukanal den städtischen Behörden, der Polizei und dem Schiffahrtsunternehmen "Donauraum Wien" für ihre Mithilfe bei der Durchführung der "Großen Wasserweihe". Der Metropolit verabschiedete sich von den vielen orthodoxen Gläubigen und zahlreichen Angehörigen anderer Kirchen bzw. Passanten, die auch von der Schwedenbrücke aus dem liturgischen Akt beigewohnt hatten, mit der Einladung: "Bewahren wir das Licht Christi in unserem Leben."