Barmherzigkeit und Hoffnung waren das Thema des Papstes in seiner Predigt bei der Marienandacht am Samstag, 20. Jänner in Trujillo, dazu kam ein deutlicher Aufruf, die versteckte Gewalt gegen Frauen zu bekämpfen.
Barmherzigkeit und Hoffnung waren das Thema des Papstes in seiner Predigt bei der Marienandacht am Samstag, 20. Jänner in Trujillo, dazu kam ein deutlicher Aufruf, die versteckte Gewalt gegen Frauen zu bekämpfen.
Opfern der Unwetter in Küstenregion Nordperus spricht Papst Mut zu.
Papst Franziskus hat die vielen Mordfälle an Frauen auf dem amerikanischen Kontinent beklagt. Zudem forderte er im nordperuanischen Trujillo dazu auf, sich für Gesetze gegen diese und andere Formen von Gewalt einzusetzen. Es gelte, gegen die "Plage" des Femizids zu kämpfen, die den "amerikanischen Kontinent heimsucht", so der Papst unter Beifall bei einer Marienandacht am Samstag (Ortszeit), 20. Jänner 2018. Franziskus beendet am heutigen Sonntag seine knapp einwöchige Lateinamerika-Reise.
Erneut würdigte er die vielfältigen Formen der peruanischen Volksfrömmigkeit. Viele Gruppen aus verschiedenen Landesteilen waren mit ihren Jesus-, Marien- und Heiligenstatuen gekommen. "All diese Bilder erinnern uns an die Zärtlichkeit, mit der Gott jedem Dorf, jeder Familie, euch, mir und allen nahe sei will", so der Papst.
Dem Land legte er Maria als "Mutter der Barmherzigkeit und Hoffnung" ans Herz. Es gebe "keine größere Medizin zur Heilung so vieler Wunden als ein Herz, das zur Barmherzigkeit fähig ist", sagte Franziskus. Mit Maria sollten die Peruaner auch an ihre Mütter und Großmütter denken. Ihnen, die oft eine Bastion im Leben der Städte und "ein wahrer Motor für das Leben und die Familien" in Peru seien, schulde die Gesellschaft Anerkennung und Dankbarkeit.
Den Opfern der Unwetter in der Küstenregion im Norden Perus sprach der Papst Mut zu. Zugleich rief er sie zu Solidarität auf. Bei einem Gottesdienst mit gut 200.000 Teilnehmern am Strand der Küstenstadt Huanchaco sagte er am Samstag: "Die Seele einer Gemeinschaft wird daran gemessen, inwieweit sie in schwierigen Momenten zusammensteht."
Franziskus lobte die Menschen für ihre Großherzigkeit nach den Überschwemmungen und Erdrutschen. Erneut kritisierte er aber auch "andere Unwetter", unter denen die Region leide: organisiertes Verbrechen, Mangel an Ausbildungs- und Arbeitsplätzen und fehlender Wohnraum. Die Menschen bereiteten dem Papst einen herzlichen, volksfesthaften Empfang. Einige waren zu Fuß aus dem gut zehn Kilometer entfernten Trujillo gekommen. Nach der Messe besuchte Franziskus ein Stadtviertel, das bei einem Küsten-El-Nino im März 2017 stark zerstört wurde.