Die Aachener Ordensgründerin Clara Fey wird am Samstag, 5. Mai, in Aachen seliggesprochen.
Die Aachener Ordensgründerin Clara Fey wird am Samstag, 5. Mai, in Aachen seliggesprochen.
Im Jahr 1857 kamen die Schwestern vom armen Kinde Jesus nach Wien.
Der Termin für Aachens erste Seligsprechung steht fest: Die Ordens- und Schulgründerin Clara Fey (1815-1894), die auch für die Kirche in Österreich Bedeutung hat, wird am 5. Mai 2018 im Dom seliggesprochen. Den Gottesdienst um 10 Uhr zelebriert der Präfekt der vatikanischen Heiligsprechungskongregation, Kardinal Angelo Amato, wie die Diözese Aachen am Dienstag, 6. Februar 2018, mitteilte. Papst Franziskus hatte im vergangenen Jahr Feys Seligsprechung beschlossen. Das Datum stand bislang nicht genau fest; die Rede war nur von Anfang Mai.
Fey wurde am 11. April 1815 in Aachen als Tochter wohlhabender Tuchfabrikanten geboren. Angesichts der sozialen Probleme durch die Industrialisierung gründete sie 1844 mit drei Gefährtinnen die Kongregation der Schwestern vom armen Kinde Jesus. Diese bemüht sich, Kindern und Jugendlichen Unterricht, Ausbildung und ein Zuhause zu geben. Die Gemeinschaft breitete sich bald über Europa und Amerika aus. Fey starb am 8. Mai 1894 im Generalmutterhaus des Ordens im niederländischen Simpelveld, wohin die Ordensleitung aufgrund des Kulturkampfes verlegt worden war. 2012 wurden Feys sterbliche Überreste nach Aachen übertragen; diese ruhen zurzeit in der Bischofsgruft des Doms.
"Clara Fey hat ihr Leben den Schwächsten der Gesellschaft gewidmet", erklärte Bischof Dieser. "Ihr Wirken ist Sinnbild gelebter Nächstenliebe." Bei einer Seligsprechung stellt die katholische Kirche fest, dass ein gestorbener Mensch vorbildlich aus dem Glauben gelebt hat, offiziell verehrt und als Fürsprecher vor Gott angenommen werden kann. Selige werden im Gegensatz zu Heiligen nur regional verehrt.
Heute wirken die rund 450 Schwestern der Kongregation vom armen Kinde Jesu in zwölf Ländern: in Österreich, Belgien, Kolumbien, Deutschland, Spanien, Frankreich, England, Indonesien, Lettland, Luxemburg, Peru und den Niederlanden. Sie arbeiten in Kindergärten, Schulen, Gemeinden, Gesundheitszentren und Armenküchen sowie mit Zugewanderten, Arbeits- und Obdachlosen.
Im Jahr 1857 kamen die Schwestern vom armen Kinde Jesus nach Wien. Sie kauften ein älteres Haus in der Döblinger Hauptstraße 83 und die Johann-Nepomuk-Kapelle. Nach dem Abbruch des Hauses errichteten die Schwestern des katholischen Schulordens das noch heute bestehende Eckgebäude und errichteten in der Hofzeile große Schulbauten. Heute ist für die Administration und die Lehrtätigkeit an dem großen Schulzentrum der neue "Trägerverein der Schwestern vom armen Kinde Jesus" zuständig.