Mediendirektor zuletzt im Fokus der Kontroverse um Schreiben Benedikts XVI. über Buchreihe zur Theologie von Papst Franziskus.
Der Mediendirektor des Vatikan, Dario Vigano, ist zurückgetreten. Wie der Vatikan am Mittwoch, 21. Mär. 2018 bekanntgab, hat Papst Franziskus sein Rücktrittsangebot angenommen. Die zahlreichen Kritiken und Polemiken der vergangenen Tage gegen seine Arbeit gefährdeten das gesamte Projekt der Medienreform im Vatikan, deswegen biete er seinen Rücktritt an, schrieb Vigano in einem Brief an Papst Franziskus, den der Vatikan veröffentlichte. Bis zur Ernennung eines Nachfolgers wird der bisherige Sekretär des Mediendikasteriums, Lucio Adrian Ruiz, die Behörde leiten.
In der vergangenen Woche war zu einer heftigen Kontroverse um den päpstlichen Kommunikationschef gekommen. Bei der offiziellen Präsentation einer Buchreihe zur Theologie von Papst Franziskus hatte Vigano einen Brief von Benedikt XVI. verlesen, in dem dieser das Publikationsprojekt an sich lobt, zugleich einen Einleitungsaufsatz ablehnt. Erst später wurde ein Absatz bekannt, in dem Benedikt XVI. sich verwundert über die Beteiligung des deutschen Theologen Peter Hünermann äußert. Diesem warf er unter anderem "antipäpstliche" Kampagnen vor.
Bei der Buchvorstellung hatte Vigano nur die ersten beiden Absätze des Briefes verlesen. Unmittelbar im Anschluss hatte seine Behörde zudem nur den ersten Absatz des Briefes veröffentlicht und ein Foto davon teilweise manipuliert. Vigano begründete seine zunächst selektive Veröffentlichung des Briefs mit dessen privatem Charakter und wies jede Manipulationsabsicht von sich.