Das Evangelium der Auferstehung proklamiere unerschütterlich, "dass das Leben der Menschen vor Gott absolute Würde hat. Es verkündet, dass die Leiden und Nöte, dass das Kreuz und Golgotha nicht das letzte Wort haben", so Patriarch Bartholomaios.
Das Evangelium der Auferstehung proklamiere unerschütterlich, "dass das Leben der Menschen vor Gott absolute Würde hat. Es verkündet, dass die Leiden und Nöte, dass das Kreuz und Golgotha nicht das letzte Wort haben", so Patriarch Bartholomaios.
Weltweit feiern rund 350 Millionen orthodoxe und altorientalische Gläubige am Sonntag Ostern.
Die unantastbare Würde aller Menschen hat das Ehrenoberhaupt der Weltorthodoxie, Patriarch Bartholomaios I. von Konstantinopel, in seiner Botschaft zum orthodoxen Osterfest betont.
Das Evangelium der Auferstehung Christi ertöne heute in einer Welt, "die erfüllt ist von sozialer Ungerechtigkeit und der Missachtung der menschlichen Person", heißt es in seiner am Karsamstag vom Istanbuler Phanar aus verbreiteten Osterbotschaft. "Es erklingt in einer Welt, die für Flüchtlinge und ungezählte unschuldige Kinder zum Golgotha geworden ist", mahnte der Patriarch. Das Evangelium der Auferstehung proklamiere unerschütterlich, "dass das Leben der Menschen vor Gott absolute Würde hat. Es verkündet, dass die Leiden und Nöte, dass das Kreuz und Golgotha nicht das letzte Wort haben." Es könne nicht sein, "dass die Peiniger über ihre tragischen Opfer obsiegen".
Zwar befindet sich in der orthodoxen Kirche das Kreuz im Mittelpunkt der Frömmigkeit, doch sei es nicht die letzte Wirklichkeit und bestimme auch nicht das Endziel der Ausrichtung des kirchlichen Lebens. Denn: "Die eigentliche Bedeutung des Kreuzes besteht darin, dass es zur Auferstehung, also zur Fülle unseres Glaubens führt", erinnerte Bartholomaios.
Die Erfahrung der Auferstehung Christi sei Kern des Glaubens. "Das Leben der orthodoxen Gläubigen wird in all seinen Aspekten und Dimensionen vom Glauben an die Auferstehung durchtränkt und gespeist", so der Patriarch wörtlich. Das österliche Erleben ist nicht einfach nur eine Erinnerung an die Auferstehung des Herrn, "sondern auch die Erfahrung unseres eigenen Neu-Werdens und die unerschütterliche Gewissheit, dass alles in der Endzeit vollendet wird".
Insgesamt stehe die Botschaft von Kreuz und Auferstehung damit heutzutage auch im Gegensatz zur "arroganten Selbstvergötzung des zeitgenössischen Menschen, der säkularisiert, rationalistisch, von der Allmacht der Wissenschaft überzeugt, egozentrisch und dem Irdischen und Zeitlichen verhaftet und ohne Sehnsucht nach der Ewigkeit ist", so Bartholomaios.
Weltweit feiern rund 350 Millionen orthodoxe und altorientalische Gläubige am Sonntag, 8. April 2018 das christliche Osterfest. Der unterschiedliche Ostertermin zu Katholiken und Protestanten geht auf verschiedene Berechnungsarten zurück. So bestimmen die Ostkirchen den Ostertermin nach dem alten Julianischen Kalender und nach einer anderen Methode als die Westkirchen, die die Gregorianische Kalenderreform des 16. Jahrhunderts vollzogen. Die Ostertermine können deshalb bis zu fünf Wochen auseinander fallen.