Franziskus erinnerte beim Angelusgebet auch den UN-Weltflüchtlingstag am kommenden Mittwoch und warb für den UN-Globalpakt "Sichere Migration".
Franziskus erinnerte beim Angelusgebet auch den UN-Weltflüchtlingstag am kommenden Mittwoch und warb für den UN-Globalpakt "Sichere Migration".
Franziskus erinnerte beim Angelusgebet auch den UN-Weltflüchtlingstag am kommenden Mittwoch und warb für den UN-Globalpakt "Sichere Migration".
Papst Franziskus hat beim Angelusgebet am Sonntag, 17. Juni 2018 auf dem Petersplatz die neue venezolanische Selige Sr. Maria Carmen Rendiles (1903-1977) um Fürbitte für das krisengeschüttelte Land gebeten. Die Seligsprechung der Ordensgründerin durch Kurienkardinal Angelo Amato fand am Samstag im Universitätsstadion von Caracas statt, wo Zehntausende von Gläubigen mitfeierten. Bei der Zeremonie ertönten lautstarke Sprechchöre, in denen "Freiheit, Freiheit, Freiheit" gerufen wurde.
Der Papst sagte in seiner Angelusansprache wörtlich: "Gestern wurde in Caracas Maria Carmen Rendiles Martinez, Gründerin des Ordens 'Siervas de Jesu de Venezuela', seliggesprochen. Mutter Carmen, im letzten Jahrhundert in Caracas geboren und gestorben, diente mit ihren Schwestern in den Pfarren, den Schulen und daneben unter den Bedürftigsten mit großer Liebe. Wir preisen den Herrn für seine treue Nachfolgerin und vertrauen unsere Gebete für das venezolanische Volk ihrer Fürsprache an."
Franziskus erinnerte beim Angelusgebet auch den UN-Weltflüchtlingstag am kommenden Mittwoch und warb für den UN-Globalpakt "Sichere Migration". "Ich hoffe, dass die beteiligten Staaten eine Einigung erreichen, um mit Verantwortung und Menschlichkeit jene zu schützen, die gezwungen sind, ihr Land zu verlassen", sagte der Papst. Der Weltflüchtlingstag lenke einmal mehr die Aufmerksamkeit auf jene "Geschwister, die wegen Konflikten und Verfolgung ihr eigenes Land verlassen müssen".
Aber auch jeder einzelne sei "aufgerufen, Flüchtlingen nahe zu sein", mahnte Franziskus vor rund 15.000 Menschen. In solchen Begegnungen sowie "in gegenseitigem Respekt und Beistand liegt die Lösung für viele Probleme", so der Papst. Bereits vorher hatte Franziskus in seiner täglichen Twitter-Nachricht gefordert: "Lasst uns mit konkreten Gesten der Solidarität den Weg der Migranten und Flüchtlinge begleiten."
Eine weiteren Appell richtete Franziskus wegen des Jemen-Bürgerkriegs an die internationale Gemeinschaft. Sie solle alles unternehmen, dass die beteiligten Kriegsparteien im Jemen sich an den Verhandlungstisch setzen. Es müsse unbedingt verhindert werden, "dass sich die ohnehin tragische menschliche Lage dort weiter verschlechtert". Mit Sorge verfolge er die Situationen der Menschen im Jemen, "die von dem jahrelangen Konflikt ausgelaugt sind", so Franziskus. Spontan bat er die Menschen um ein Gebet für den Jemen.
Am Mittwoch hatte eine Militärkoalition unter Führung Saudi-Arabiens eine von Huthi-Rebellen kontrollierte Hafenstadt angegriffen, die als zentraler Umschlagplatz für Lebensmittel und Hilfsgüter aus dem Ausland dient. Nach Angaben der Vereinten Nationen könnten rund 250.000 Menschen aufgrund der jüngsten Militäroffensive ihre Lebensgrundlage verlieren.
Die politische Lage im Jemen, dem ärmsten Staat der Arabischen Halbinsel, ist verfahren. Schiitische Huthi-Rebellen und die sunnitisch geprägte Zentralregierung liefern sich seit Jahren einen Kampf um Macht, Einfluss und Öl. Eine von Saudi-Arabien angeführte Koalition fliegt seit 2015 Luftangriffe gegen die Rebellen und unterstützt die Zentralregierung. Weitere arabische Staaten, die USA, Großbritannien und Frankreich sind ebenfalls beteiligt. Der mehrheitlich schiitische Iran unterstützt die Huthi.
Infolge des Bürgerkriegs und der Abriegelung von Grenzen durch Saudi-Arabien ist die Gesundheitsversorgung im Land nahezu zusammengebrochen. Seit Beginn des Bürgerkrieges sind rund 10.000 Menschen gestorben. Rund 22 Millionen Menschen benötigten humanitäre Hilfe, acht Millionen Menschen drohe der Hungertod.