"Wir alle profitieren davon: die Familien, die Vereine, die Freiwilligenorganisationen, der gesellschaftliche Zusammenhalt. Bitte, rührt den Sonntag nicht an!", so Kardinal Christoph Schönborn.
"Wir alle profitieren davon: die Familien, die Vereine, die Freiwilligenorganisationen, der gesellschaftliche Zusammenhalt. Bitte, rührt den Sonntag nicht an!", so Kardinal Christoph Schönborn.
„Antworten“ von Kardinal Christoph Schönborn, in der Zeitung Heute, am Freitag, 29. Juni 2018.
Rührt bitte nicht den Sonntag an! Wieder einmal wird an der gesetzlich verankerten Sonntagsruhe gerüttelt. Eine parlamentarische Initiative will das Arbeitsruhegesetz ändern. Eh nur ein bißl! Nur an vier Wochenenden im Jahr. Nur an vier Sonn- und Feiertagen. Und alles gut abgesichert und finanziell ausgeglichen. So versucht man zu beschwichtigen.
Seit Jahren bemüht sich eine breite „Allianz für den Sonntag“ um den Schutz und Erhalt des arbeitsfreien Sonntags. Kirchen, Gewerkschaften, Gewerbetreibende sind gemeinsam in dieser Allianz verbunden.
Wir alle wissen, dass das Leben am Sonntag nicht stillstehen kann. Daher müssen viele am Sonntag arbeiten, in vielen Dienstleistungen. Und doch macht es einen großen Unterschied, ob der Sonntag grundsätzlich der wichtigste Ruhetag der Woche ist, oder ob er allmählich zu einem Arbeitstag wie alle anderen wird.
Die Bibel weiß, was eine uralte Erfahrung der Menschheit ist: Arbeit und Ruhe brauchen ein ausgewogenes Verhältnis. Gerade in Zeiten, in denen der Arbeitsstress zunimmt, darf die Sonntagsruhe nicht abnehmen. Wir alle profitieren davon: die Familien, die Vereine, die Freiwilligenorganisationen, der gesellschaftliche Zusammenhalt. Bitte, rührt den Sonntag nicht an!
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