Österreichs Herren sind die Gewinner des European Street Football Festival 2018.
Österreichs Herren sind die Gewinner des European Street Football Festival 2018.
Ziel, Menschen vom Rand der Gesellschaft in die Mitte zu holen.
Österreichs Herren und die Damen von Wales sind die Gewinner des European Street Football Festival 2018. Bei dem dreitägigen sozialen Sportevent vor dem Grazer Rathaus setzten sich die Teams in den Finalspielen am Freitagnachmittag, 6. Juli 2018 gegen die internationale Konkurrenz durch, teilte Turnier-Organisator Thomas Jäger von der Caritas Steiermark im Anschluss mit.
Acht Frauen- und sechs Herrenteams nahmen an dem Ableger des Homeless World Cups in der Grazer Innenstadt teil, wobei Österreich als Gastgeberland in jeder Kategorie jeweils zwei Teams stellte. 80 Sportlerinnen und Sportler aus insgesamt 11 Nationen waren angereist zu den insgesamt 44 Spielen, laut Veranstalter gab es an die 1.000 Nächtigungen.
Auf sportlicher Ebene lief das Festival vor allem für Österreichs Herren erfolgreich: Das Homeless World Cup Team setzte sich in einem rein österreichischen Finale mit 4:3 knapp gegen das Team "Initiative Goal" durch. Schwieriger bei den heimischen Frauenteam, die zum ersten Mal angetreten waren: Das Homeless World Cup Team belegte den achten und letzten Platz, das Team "Kicken ohne Grenzen" den fünften. Im Finale der Frauen konnte sich Wales mit 6:1 gegen Finnland durchsetzen.
Durchaus sei jedoch die Stimmung bei allen Mannschaften gut, berichtete Jäger. Ein Vorteil sei gewesen, dass alle Teams gemeinsam untergebracht waren und sie sich so gut untereinander austauschen konnten. "Wenn dort am Abend mit anderen Teams Drehfußball gespielt wird, ist das natürlich ein gutes Zeichen." An den Vormittagen des Festivals gab es stets ein sozialpädagogisches Rahmenprogramm, das die Sportler mit Fluchthintergrund, Suchtkrankheit oder Erfahrungen mit Obdachlosigkeit auf ihrem Weg zurück in die Mitte der Gesellschaft unterstützen soll.
Ziel für die teilnehmenden Sportler sei es, "aus dem Randgruppendasein herauszukommen und vom Einzelgänger zum Teamspieler zu werden", so der Projektleiter. Dies könne der Sport bewirken. Wichtig sei auch das Erleben eines Perspektivenwechsels, "raus aus der klassischen Rolle als Obdachloser oder Flüchtling - in dieser Woche sind alle Fußballer. Das macht total viel mit den Menschen!" Von Bedeutung sei auch die veränderte Wahrnehmung des Publikums, würden die Spieler doch nicht mehr als Außenseiter wahrgenommen, wodurch sie sich auch selbst anders wahrnehmen könnten.