Engagement für nachhaltigkeit Rina Libongen und Rolando Larracas.
Engagement für nachhaltigkeit Rina Libongen und Rolando Larracas.
Zwei philippinische AktivistInnen erläuterten in Wien ihr Engagement für eine nachhaltige (Bergbau-)Kultur.
"Welthaus Wien“ ist eine entwicklungspolitische Plattform der Katholischen Aktion unserer Erzdiözese Wien.
Auf Einladung von „Welthaus“ sprach der SONNTAG mit zwei engagierten AktivistInnen von den Philippinen. Dort geht es um massive Rohstoffausbeutung für IT-Produkte wie Smartphones und Tablets.
Rina Libongen ist Aktivistin bei Cordillera Disaster Response & Development Services, Inc. (CorDis) und kämpft gegen den industriellen Bergbau in der Region der Kordilleren. Sie gehört der Volksgruppe der Igorot an, die traditionellen Goldabbau ohne den Einsatz von Giften wie Arsen oder Blausäure betreiben.
„Der industrielle Bergbau zerstört unsere Lebensgrundlagen, er beeinträchtigt die Umwelt massiv, die Flüsse werden verschmutzt“, sagt Libongen. Auch werden die Menschenrechte massiv verletzt.
Die Stärke der Igorot ist ein traditioneller Bergbau, „der die Natur nicht zerstört“. Rina Libongen: „Die indigenen Familien bauen immer nur so viel ab, wie sie zum Überleben brauchen.“
Auch die Landwirtschaft ist durch die Umweltverschmutzung bedroht. „Solidarität auf internationaler Ebene ist sehr wichtig für die Menschen auf den Philippinen“, sagt sie.
Rolando Larracas lebt auf Marinduque, dem „Herzen der Philippinen“.
Die kleine Insel (flächenmäßig doppelt so groß wie Wien) ist aufgrund ihrer Kupfervorkommen seit den 60er Jahren Ziel von großangelegten internationalen Bergbauinvestitionen.
Drei große Umwelt-Katastrophen führten zur Gründung der Umweltorganisation MACEC (Marinduque Council for Environmental Concerns). „MACEC ist eine kirchliche Organisation, mit starker Unterstützung der Diözese und unseres Bischofs“, betont Larracas: „Der massive Kupferabbau zerstört das Fluss-System, viele Fischgründe und die Landwirtschaft.“
Nachhaltiger Bergbau würde bedeuten, dass weniger abgebaut wird. 2005 wurde mittels eines Moratoriums erreicht, dass es für 50 Jahre keinen Bergbau auf Marinduque mehr geben darf.
Larracas hofft nun, „dass es international ein starkes Bewusstsein dafür gibt, dass diese Weise des Bergbaus problematisch ist und dass sich auch das westliche Konsumverhalten ändert.“
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