"Viele unserer Kunden wünschen sich ein Land und dessen Einheimische so kennenzulernen, wie es wirklich ist, abseits der touristischen Pfade und Angebote", erklärt "Weltweitwandern"-Gründer Hlade.
"Viele unserer Kunden wünschen sich ein Land und dessen Einheimische so kennenzulernen, wie es wirklich ist, abseits der touristischen Pfade und Angebote", erklärt "Weltweitwandern"-Gründer Hlade.
"Weltweitwandern"-Gründer Hlade in KMB-Zeitschrift "ypsilon": Zahl der Touristen zwischen 1950 und 2017 von 25 Millionen auf 1,3 Milliarden gestiegen.
Zählte man in den 1950er-Jahren noch weltweit 25 Millionen Touristen, waren 2017 bereits mehr als 1,3 Milliarden Menschen unterwegs - und ein Ende des "Reise-Booms" ist nach der Einschätzung des Reiseexperten und Gründers von "weltweitwandern", Christian Hlade, nicht abzusehen. Beliebte Länder wie etwa Neuseeland oder auch europäische Städte wie Venedig, Berlin oder Rom seien aktuell an den Grenzen ihrer Kapazität angekommen, schrieb Hlade in einem Gastbeitrag für die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift "ypsilon" der Katholischen Männerbewegung. Die damit verbundene Überlastung und auch Naturzerstörung wieder laut Hlade aber einen Gegentrend auslösen: "Reisegäste werden sich nach enttäuschenden massentouristischen Erlebnissen wieder nach mehr Authentizität und Natürlichkeit umsehen."
Dieser Trend sei auch in den Buchungszahlen seines Unternehmens "weltweitwandern" zu spüren, das auch immer wieder spirituelle Vertiefung zugänglich macht. "Leise" und nicht so "weltberühmte" Ziele würden derzeit boomen. "Viele unserer Kunden wünschen sich ein Land und dessen Einheimische so kennenzulernen, wie es wirklich ist, abseits der touristischen Pfade und Angebote." Deshalb arbeite er auch nur mit einheimischen Guides zusammen und lege Wert auf eine respektvolle Art des Reisens gegenüber der Kultur und Natur des jeweiligen Landes, so Hlade. "Das können wir super in nicht so bekannten Reise-Ländern wie etwa Kirgistan, Montenegro oder Marokko bieten."
Die viel größere Menge an Menschen verändere das Reisen, mache es per se aber nicht schlechter. "Zum einen ist durch das Internet das Recherchieren und Buchen von Transport und Quartieren viel einfacher, aber zugleich auch viel weniger spontan geworden. Alles ist nun auf den Hauptrouten zwar viel besser organisiert, läuft nun oft viel planbarer - ist dadurch aber auch 'abschätzbarer' und gefühlt weniger Abenteuer", erläuterte der Reiseunternehmer.
Trotz der größer werdenden Menge an Menschen, die touristisch unterwegs sind, habe das Reisen laut Hlade immer noch die Kraft zur Veränderung - und zur Gelassenheit: "Was bei der Abreise noch als Riesen-Problem gesehen wurde, ist nach einigem Abstand und auch Erfahrungen, wie es Menschen woanders geht, nicht mehr so ein Ding."
Reisenden empfiehlt er, einige Dinge zu bedenken: Zu vermeiden seien etwa Reisen an berühmte Orte zur Hochsaison, auch wenn es in bekannteren Ländern durchaus weniger besuchte und ruhigere Regionen gebe. Mit Vorbehalten zu genießen seien auch Traumreisen-Suggestionen der Tourismusindustrie und der Massenmedien; Traumreisen schaffe man sich zumeist selber. Wichtig sei es auch, die eigenen Bedürfnisse richtig einzuschätzen und danach zu planen. "Wenn ich organisierte Action, Komfort und gute Infrastruktur möchte, dann sind bekannte Tourismusorte oder Kreuzfahrten genau mein Ding. Suche ich allerdings authentische Reise-Erlebnisse, dann muss ich weniger bekannte Regionen ansteuern."
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