Papst Franziskus beim Angelusgebet auf dem römischen Petersplatz.
Papst Franziskus beim Angelusgebet auf dem römischen Petersplatz.
Papst beim sonntäglichen Angelusgebet auf dem Petersplatz in Rom.
Papst Franziskus hat die Bedeutung des Messbesuchs für Katholiken hervorgehoben. Dies sei sehr wichtig, betonte er in seiner Ansprache zum Angelus-Gebet vor rund 20.000 Menschen am Sonntag, 19. August 2018 auf dem Petersplatz in Rom. Das Glück der Menschen und das ewige Leben hingen auch davon ab, wie es gelinge, jene Liebe fruchtbar zu machen, die man in der Eucharistie empfange, erklärte der Papst in einer Ansprache zum Text des Tagesevangeliums.
Wenn Jesus seine Jünger auffordere, "sein Fleisch zu essen und sein Blut zu trinken", dann stehe dies für die tiefe Gemeinschaft mit Jesus, sein Leben zu teilen und so Leben von Gott zu empfangen. Dafür müsse der Christ sich "vom Evangelium und der Liebe der Geschwister" ernähren. Auf diese Weise könne er zu voller Harmonie mit Christus, dessen Gefühlen und Verhalten gelangen. "Jedes Mal, wenn wir an der Heiligen Messe teilnehmen, nehmen wir in gewisser Weise den Himmel auf Erden vorweg", denn von der Eucharistie "lernen wir, was das Ewige Leben ist", so Franziskus.
Papst Franziskus hat an die Opfer der heftigen Monsunregen in Südindien erinnert und zur Hilfe aufgerufen. "Möge es diesen Brüdern und Schwestern nicht an unserer Solidarität sowie konkreter Unterstützung durch die internationale Gemeinschaft fehlen", sagte er am Sonntag beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz in Rom. "Ich bin der Kirche in Kerala nahe, die bei der Hilfe für die Bevölkerung in vorderster Front steht", so der Papst. Gleichzeitig rief er die Menschen auf dem Platz ebenfalls zu Solidarität auf und bat sie um ihr stilles Gebet "für alle Menschen, die von dieser großen Katastrophe betroffen sind".
Der südindische Bundesstaat Kerala kämpft mit einem Jahrhunderthochwasser. Örtlichen Medienberichten zufolge kamen seit Beginn der heuer besonders heftigen Monsunwolkenbrüche Anfang August bereits mehr als 350 Menschen ums Leben; 200.000 seien obdachlos geworden. Nach Angaben der "Times of India" starben allein am vergangenen Donnerstag 100 Menschen in den Fluten. Kerala stehe fast vollständig unter Wasser. Einheiten der Katastrophenschutzbehörde, Armee und Marine seien rund um die Uhr zur Evakuierung der Menschen im Einsatz.
Inzwischen wurden den Angaben zufolge 1.500 Notlager eingerichtet, darunter auch in Schulen und andere Einrichtungen der katholischen Kirche, wie die Indische Bischofskonferenz mitteilte. Bischöfe, Priester und Nonnen unterstützten die Hilfe der Caritas Indien sowie der Behörden für die Hochwasseropfer. Die Bischofskonferenz forderte darüber hinaus eine Analyse der Hochwasserursachen sowie "dringende Schritte" zum Schutz der Umwelt und zur "Verhinderung weiterer ökologischer Schäden".
Der Südwestmonsun betrifft gewöhnlich von Juni bis September den Norden Keralas, während der Monsun über Südkerala von Oktober bis Dezember niedergeht. In diesem Jahr hat der Südwestmonsun ganz Kerala im Griff; die Regenmenge liegt rund 40 Prozent über dem üblichen Durchschnitt. Indische Wissenschaftler machen den weltweiten Klimawandel für den extremen Monsun verantwortlich.