Ein Großes „Dankeschön“ an Bischof Klaus Küng war der Festgottesdienst zum Abschied des emeritierten Diözesanbischofs im Dom von St. Pölten, einen Tag vor dessen 78. Geburtstag.
Ein Großes „Dankeschön“ an Bischof Klaus Küng war der Festgottesdienst zum Abschied des emeritierten Diözesanbischofs im Dom von St. Pölten, einen Tag vor dessen 78. Geburtstag.
Küng betonte großes Anliegen, "dass die christlichen Familien und jene, die es werden möchten, befähigt werden, ihre Aufgabe in einem säkularisierten Umfeld wahrzunehmen".
Ein großes "Dankeschön" an Bischof Klaus Küng ist am Sonntag, 16. September 2018 der Festgottesdienst zum Abschied des emeritierten Diözesanbischofs im Dom von St. Pölten gewesen. Er fand einen Tag vor dessen 78. Geburtstag statt. Bischof Küng, der vom 7. Oktober 2004 bis zum 1. Juli 2018 die Diözese St. Pölten leitete, wurde vor allem als Brückenbauer gewürdigt, der nach einer schwierigen Zeit der Diözese Aussöhnung, Heilung und Frieden brachte. "Viele Menschen durften durch sein Wort Gott finden", betonte sein Nachfolger, Diözesanbischof Alois Schwarz, bei der Begrüßung.
Mit Altbischof Küng feierten zahlreiche Bischöfe, darunter der Apostolische Nuntius, Erzbischof Peter Stephan Zurbriggen, der Salzburger Erzbischof Franz Lackner, Bischof Manfred Scheuer (Linz), Bischof Wilhelm Krautwaschl (Graz-Seckau) und Bischof Hermann Glettler (Innsbruck) sowie Vertreter des öffentlichen Lebens mit Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka an der Spitze, weiters Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf, der St. Pöltner Bürgermeister Matthias Stadler und Landeshauptmann a.D. Erwin Pröll.
Küng bedankte sich besonders und an erster Stelle bei "meiner Familie, meinen Eltern und vor allem meinen Geschwistern". Die Familie sei ihm immer ein fester Rückhalt gewesen. Unter den Teilnehmern der Abschiedsfeier befanden sich auch langjährige Freunde und Mitarbeiter aus den österreichweiten Bereichen Familie, Lebensschutz, Bioethik und Finanzen. "Mit vielen ist im Laufe der Jahre eine persönliche Verbundenheit, ja Freundschaft entstanden, auch wenn wir nicht immer in allem einer Meinung waren", betonte Küng.
"Wenn ich mich heute als Bischof von St. Pölten verabschiede, trage ich für die Diözese St. Pölten, für das Land Niederösterreich und ganz Österreich große Wünsche im Herzen", sagte Bischof Küng in seiner Predigt. Einer seiner wichtigsten Wünsche beziehe sich auf die Familie und den Glauben in ihr. Er sei als Diözesanbischof immer wieder wirklich gläubigen Menschen begegnet, er habe jedoch andererseits "in den Pfarren auch viel Not wahrgenommen". Denn sehr oft fehle Kindern und Jugendlichen im Religiösen der Rückhalt in der Familie. Der Glaube dürfe nicht verloren gehen, denn "ohne den Glauben verlieren die Menschen ihre Wurzeln, beginnt der Egoismus immer stärker Überhand zu nehmen".
Auch der Wohlstand und der soziale Frieden seien bedroht, wenn jeder nur sich selbst suche, warnte Küng. Es sei ihm ein großes Anliegen, "dass die christlichen Familien und jene, die es werden möchten, befähigt werden, ihre Aufgabe in einem säkularisierten Umfeld wahrzunehmen". In Zukunft würden sie in der Glaubensvermittlung tragend sein, und "eigentlich sind sie es schon jetzt".
"Es war nicht immer einfach, obwohl ich von Anfang an auch viel Schönes erfahren durfte", sagte der emeritierte Diözesanbischof rückblickend. "Oft habe ich Gegenwind gespürt, aber eigentlich hatte ich immer den Eindruck: Jesus ist gegenwärtig." Auch sei ihm zugleich von vielen Gläubigen "Bestärkung und Liebe" zuteil geworden. Wenn ihm auch zugesetzt habe, wie an vielen Orten die religiöse Praxis abnehme und der Glaube zu schwinden scheine, so sei er doch auch fast überall Menschen begegnet, die wie Petrus bekannt hätten, dass Jesus der Messias sei.
Man dürfe auch sagen, dass die Menschen in Niederösterreich im Großen und Ganzen großzügig und kooperativ seien, resümierte Küng im Blick auf die Flüchtlingsprojekte: "Anfangs, als die Flüchtlingsfrage akut wurde und das Drängen auch von politischer Seite stärker, war es aus unterschiedlichen Gründen nicht einfach, die verschiedenen kirchlichen Einrichtungen zum Mittun zu gewinnen. Dann war ich beeindruckt, wie viele nicht nur Wohnmöglichkeiten zur Verfügung stellten, sondern auch zum persönlichen Engagement bereit waren."
Der Wahlspruch Bischof Küngs "Serviam" (Ich will dienen) sei von Anfang an dessen Haltung gewesen und habe bis heute seine bischöfliche Sendung geprägt, wie Nuntius Zubriggen in seiner Dankrede betonte. Er habe Küng immer als demütigen und gläubigen Menschen erlebt. Zurbriggen dankte dem emeritierten Bischof im Namen von Papst Franziskus für den treuen Einsatz für die Kirche und die Menschen der Diözese St. Pölten, davor in der Diözese Feldkirch sowie in der Bischofskonferenz.
Bischof Küng habe "seine ganze Schaffenskraft, Energie und Phantasie" für die Diözese St. Pölten eingesetzt, sagte Weihbischof und Dompropst Anton Leichtfried. So sei bald Friede in die Diözese eingekehrt und "alle sind wieder zusammengewachsen". Seine "aufrechte, gerade und ehrliche Art" habe allen geholfen und vieles heilen können. "Man hat gespürt, dass du ein guter Arzt bist. Denn der Arzt hat keine Angst vor der Diagnose, da sie wichtig ist für die richtige Therapie, damit Menschen und Situationen gesund und heil werden."
Küng habe das Thema Familie in Österreich mit großer Umsicht hochgehalten. Familie sei jedoch "nicht nur ein Thema, sondern sein Leben" gewesen. Als weiteres großes Anliegen Küngs nannte Leichtfried "die Erneuerung des Glaubens von innen her". Aus seiner eigenen "großen Tiefe und Mitte" habe er viel dazu beigetragen.
Der Präsident der Katholischen Aktion der Diözese St. Pölten, Armin Haiderer, erinnerte an die Aussage Küngs, dass "die Jahre in St. Pölten eine intensive Zeit waren und der Abschied nicht leicht fällt". Das sei "gut so, denn es zeigt, dass du als Bischof vieles richtig gemacht hast." Küng habe seinem Nachfolger ein stabiles und gesundes Fundament hinterlassen, auf dem dieser nun weiterbauen könne. "Denn wenn Bischof Alois Schwarz davon spricht, dass er viele motivierte Menschen getroffen hat, die bereit sind mitzutun, dass die Diözese sehr gute Voraussetzungen für die Zukunft mitbringe, dann ist das auch wesentlich dein Verdienst."
Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf würdigte Bischof Küng als "Brückenbauer in einer schwierigen Zeit". Er habe "Wege ausgebessert und neue hinzugefügt", sodass die "Brücken wieder begehbar" seien.
Bürgermeister Matthias Stadler nannte "Ruhe, Umsicht und Zurückhaltung" als hervorragende Eigenschaften Küngs. Der gebürtige Vorarlberger habe eine schwierige Situation bewältigt und die Diözese beruhigt. Er sei dankbar - so Stadler - "für 14 gemeinsame Jahre in gegenseitigem Vertrauen und großem Respekt".