Papst Franziskus bei der Generalaudienz am Mittwoch, 17. Oktober 2018.
Papst Franziskus bei der Generalaudienz am Mittwoch, 17. Oktober 2018.
"Öffnet, ja reißt die Tore weit auf für Christus". Diese weltbekannt gewordenen Worte des Wojtyla-Papstes bei dessen Amtseinführung 1978 sollten weiterhin alle Getauften für ihr persönliches, familiäres und soziales Leben inspirieren, so Franziskus.
"Habt keine Angst! Öffnet, ja reißt die Tore weit auf für Christus": An diese weltbekannt gewordenen Worte des vor genau 40 Jahren zum Papst gewählten Johannes Paul II. hat Papst Franziskus am Mittwoch, 17. Oktober 2018 bei der Generalaudienz im Vatikan erinnert.
Das Zitat war Teil jener Predigt, die Johannes Paul II. sechs Tage nach der Papstwahl am 16. Oktober 1978 in der Messe zu seiner Amtseinführung hielt. Die Worte seines Vorvorgängers seien immer noch bedeutsam und sollten weiterhin alle Getauften für ihr persönliches, familiäres und soziales Leben inspirieren, sagte Papst Franziskus am Mittwoch auf dem Petersplatz. "Mögen sie eine Ermutigung sein, Christus treu zu folgen, seine Gegenwart in der Welt und im anderen Menschen zu sehen, besonders in den Armen und Hilfsbedürftigen."
An der wöchentlichen Generalaudienz nahmen nach Angaben des Onlineportals "Vatican News" 18.000 Menschen teil. An der Fassade des Petersdoms waren nach wie vor die Bilder der sieben neuen Heiligen angebracht, die Franziskus am vergangenen Sonntag kanonisiert hatte - unter ihnen Paul VI., Oscar Romero und die deutsche Ordensgründerin Maria Katharina Kasper.
Im Katechesenteil der Generalaudienz warnte Franziskus Christen vor einer Haltung der Gleichgültigkeit oder der Verachtung gegenüber Mitmenschen. Der Mensch verfüge über ein empfindsames, verborgenes Ich, das nicht weniger wichtig sei als seine körperliche Existenz. "Um einen Menschen zu vernichten, reicht es, ihn zu ignorieren", sagte er am Mittwoch, 17. Oktober 2018, bei der wöchentlichen Generalaudienz auf dem Petersplatz in Rom. In diesem Sinne könnten auch Beleidigung, Hass und Verachtung Menschen quasi töten, so der Papst. Franziskus äußerte sich im Rahmen einer Auslegung der Zehn Gebote. Dabei ging es um das fünfte Gebot, "Du sollst nicht töten".
Dieses Gebot sei Aufruf zu Nächstenliebe, Mitgefühl und Vergebung, so der Papst weiter. "Nicht lieben ist der erste Schritt hin zum Töten und 'Du sollst nicht töten' der erste Schritt hin zum Lieben", sagte Franziskus. Es gehe darum, "gemäß Jesus zu leben, der sein Leben für uns hingegeben hat und für uns auferstanden ist". Der Papst betonte zudem, es reiche nicht aus, Schlechtes zu unterlassen: "Man muss immer auch Gutes tun."