Der Adventkranz symbolisiert mit seinen vier Kerzen die immer heller werdende Freude über das Kommen des Erlösers. Sonntag für Sonntag lädt der Adventkranz zum innehalten, still werden ein.
Der Adventkranz symbolisiert mit seinen vier Kerzen die immer heller werdende Freude über das Kommen des Erlösers. Sonntag für Sonntag lädt der Adventkranz zum innehalten, still werden ein.
Wenn die Nächte lang und die Tage kurz sind, dann kommt die Zeit der „Lichtheiligen“. Sie begleiten uns durch den Advent und bringen Licht in unseren Alltag.
Die dunkle Jahreszeit hat begonnen und mittendrin erleben wir den Advent. Eine Zeit des Wartens. Die Dunkelheit macht das Warten intensiver, vielleicht kommt auch Angst auf.
In der Dunkelheit ist die Sehnsucht nach Licht groß. Die Nächte sind dunkel und die Tage ganz besonders kurz in der Zeit vor Weihnachten. Jedes Licht, jedes Zeichen von Wärme und Geborgenheit ist willkommen.
Im Advent bereiten wir uns auf das kommende Weihnachtsfest und die Geburt Jesu vor, der sagt: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis umhergehen, sondern wird das Licht des Lebens haben.“ (Johannes 8,12). Die vier Kerzen auf unserem Adventkranz symbolisieren das Kommen dieses „Lichts der Welt“.
Nicht ohne Grund finden sich in dieser Adventzeit Gedenktage von Heiligen, die Licht in die Welt gebracht haben. Sie sind für uns Vorbilder im Glauben und ermutigen uns, selbst Licht ins Leben anderer Menschen zu bringen.
Die Lichtträger markieren eine Wendezeit (Wintersonnenwende), mit der Geburt Jesu geht die Sonne auf. Am 4. Dezember steht die heilige Barbara, zwei Tage später der heilige Nikolaus im Mittelpunkt. Marias unbefleckte Empfängnis – die Mutter Jesu blieb zeitlebens ohne Sünde – begehen wir am 8. Dezember. Am 13. Dezember feiern wir das Fest der heiligen Lucia.
Das erste Fest, nachdem wir die erste Kerze auf dem Adventkranz entzündet haben, ist am 4. Dezember der Tag der heiligen Barbara. Sie stammte aus Kleinasien. Im Jahr 306 starb sie den Märtyrertod, weil sie Christin war.
Die Heilige gilt als die Patronin der Bergleute und Tunnelbauer. Von ihr stehen Statuen in vielen Tunneln zum Dank für unfallfreien Tunnelbau und als Ausdruck der Bitte um weiteren Schutz. So auch im weitverzweigten U-Bahn-Netz der Wiener Großstadt.
Die jährliche Barbara-Feier in Matzen im Weinviertel ist ein traditionelles Fest im niederösterreichischen Erdölgebiet und ein Zeichen der Verbundenheit zwischen Kirche und Wirtschaft.
Sonntag, 2. Dezember, 10 Uhr: Festmesse in der Pfarrkirche Matzen
Die heilige Barbara hat aber auch einen Bezug zu Weihnachten. An ihrem Festtag werden heute vielerorts Kirschenzweige abgeschnitten und in eine Vase gestellt.
Dass die Heilige zur Lichtbringerin wird, drücken die Barbarazweige aus. Was am Barbaratag als Zweige wie tot aussieht, wird in der Heiligen Nacht blühen und das Leben in seiner Fülle zeigen. In den Blüten leuchtet uns das Leben entgegen. Mit der Geburt Jesu wird der Sieg des Lichtes angekündigt.
Der heilige Nikolaus spendete Licht durch sein Tun. Er war im 4. Jahrhundert Bischof von Myra (heute: Demre) im kleinasiatischen Lykien in der heutigen Türkei. Als Sohn reicher Eltern soll er sein ererbtes Vermögen unter den Armen verteilt haben.
Um den Heiligen – einer der am meisten verehrten der Christenheit – ranken sich zahlreiche Legenden. Nach einer davon erweckte Nikolaus drei ermordete Schüler wieder zum Leben. Einer anderen Legende nach schenkte er drei Mädchen heimlich Gold für die Aussteuer, um sie vor der Tempelprostitution zu retten.
Der Brauch, den Nikolaus speziell zu den Kindern zu schicken, stammt aus dem Mittelalter: Klosterschüler wählten am Vorabend des Festes einen „Kinderbischof“. Abt oder Bürgermeister gaben die Herrschaft für einen Tag symbolisch in die Hände der Kinder. Der „Kinderbischof“, bekleidet mit einer Mitra und den Gewändern eines Bischofs, kam in die Klosterschule und tadelte oder belohnte mit Süßigkeiten.
Donnerstag, 6. Dezember, Aktion Fairer Nikolaus: 15.45 Uhr Schwedenplatz Wien: Ankunft des Heiligen Nikolaus, Prozession entlang der Rotenturmstraße zum Stephansplatz; Ankunft 16.20 Uhr Singertor des Stephansdoms; Dompfarrer Toni Faber segnet alle Kinder
Am 8. Dezember feiern wir Katholiken das „Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria“ (Mariä Empfängnis). Dabei wird nicht – wie irrtümlich oft angenommen – die Jungfräulichkeit Mariens gefeiert, sondern die Überzeugung, dass Maria ähnlich wie Jesus Christus seit Beginn ihrer leiblichen Existenz ohne Sünde gewesen ist.
Die Gottesmutter Maria wird zur Lichtbringerin, weil sie das Licht, ihr Kind Jesus, in die finstere Welt geboren hat, und weil sie, vom Heiligen Geist entbrannt, selbst zum Licht wird.
An diesem Tag findet in der Wiener Innenstadt traditionell der Marien-Umzug statt, den unser Kardinal Christoph Schönborn leitet. Dieser beginnt bei der Mariensäule vor der Kirche Am Hof, ehe die Mitfeiernden – darunter mehrere hundert Ministranten und Fackelträger aus der ganzen Erzdiözese Wien – mit Blasmusik-Begleitung über den Graben zum Stephansdom ziehen. Nach dem Einzug in den Dom mit der Maria-Pocs-Ikone folgt eine Marienvesper mit abschließendem Pontifikalsegen.
Samstag, 8. Dezember: 16 Uhr Statio vor der Kirche Am Hof; Lichterprozession zum Stephansdom; 16.30 Uhr Feierliche Marienvesper im Stephansdom
Lucia hat um 300 nach Christus in Syrakus gelebt. Die verfolgten Christen kamen in den dunklen unterirdischen Katakomben zusammen, um zu beten und Gottesdienst zu feiern. Eine Legende erzählt, dass Lucia dort ihren Freunden heimlich Lebensmittel brachte.
Sie wurde zur Lichtträgerin, weil sie sich dabei einen Lichterkranz auf ihren Kopf setzte, um in der Dunkelheit den Weg zu finden, die Hände frei zu haben und das Essen tragen und verteilen zu können. Sie musste als Märtyrerin sterben.
Im Mittelalter zählte Lucia zu einer der berühmtesten Heiligen des Abendlandes. Zu dieser Zeit wurden die Kinder auch am Lucia-Tag mit Geschenken beschert.
Erst ab dem 16. Jahrhundert setzte sich der 24. Dezember als Geschenktag durch.
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