"Heute herrscht fast überall unter den Christen ein gutes und friedvolles Miteinander. Wir haben gelernt, die anderen Konfessionen und Religionen zu achten", so Kardinal Christoph Schönborn.
"Heute herrscht fast überall unter den Christen ein gutes und friedvolles Miteinander. Wir haben gelernt, die anderen Konfessionen und Religionen zu achten", so Kardinal Christoph Schönborn.
„Antworten“ von Kardinal Christoph Schönborn, in der Zeitung Heute, am Freitag, 25. Jänner 2019.
Heute endet die „Einheitswoche“. Vom 18. bis 25. Jänner beten weltweit Christen jedes Jahr für die Einheit untereinander. Entstanden ist diese Gebetswoche aus dem dringenden Wunsch, die Trennungen unter den Christen endlich zu überwinden. Jesus selber hat dafür gebetet, dass alle eins seien. Doch kam es immer wieder zu Streit und Spaltungen, bis in unsere Tage. Jüngstes Beispiel ist der Konflikt innerhalb der ukrainisch-orthodoxen Kirche, bei der auch die Politik eine erhebliche Rolle spielt.
Viel zu oft waren Katholiken, Orthodoxe, Protestanten untereinander verfeindet. Der Auftrag Jesu war ein anderer: Versöhnung unter den Feinden, Frieden stiften, gegenseitiges Wohlwollen. Wir Christen werfen dem Islam vor, kriegerisch und gewalttätig zu sein. Wie lange sind bei uns in Europa „christliche“ Länder gegeneinander in den Krieg gezogen!
Heute herrscht fast überall unter den Christen ein gutes und friedvolles Miteinander. Wir haben gelernt, die anderen Konfessionen und Religionen zu achten. Der Dialog, das ehrliche Gespräch ist an die Stelle des Streites getreten. Aber immer noch sind wir auf dem Weg zur Einheit. Ich vertraue dabei fest auf die Kraft des Gebetes füreinander.
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