Die aktuellen Minusgrade sind eine Belastungsprobe für Obdachlose und die 750 Freiwilligen und Teams.
Die aktuellen Minusgrade sind eine Belastungsprobe für Obdachlose und die 750 Freiwilligen und Teams.
Caritas-Wien-Generalsekretär Schwertner: "Ein Anruf beim Kältetelefon kann Leben retten". Zahl der Caritas-Kältetelefon-Anrufer in den vergangenen Tagen stark gestiegen. Akuter Deckenengpass in Caritas-Häusern.
Seit Anfang November hat das Kältetelefon der Caritas Wien 4.377 Anrufe verzeichnet und somit um 1.400 mehr als im Vorjahr. Die aktuellen Minusgrade seien eine Belastungsprobe für Obdachlose und die 750 Freiwilligen und Teams, "die in der Winternothilfe jetzt im Dauereinsatz sind", so Generalsekretär Klaus Schwertner.
"Ein Anruf beim Kältetelefon kann Leben retten." Schlafplätze gebe es aktuell genug, da die Caritas und pfarrlichen Wärmestuben ihre Notquartiersbetten aufgestockt haben. So sei trotz der klirrenden Kälte die Situation zwar angespannt, "aber noch immer unter Kontrolle", meinte Schwertner, der allerdings auf einen akuten Deckenengpass in den Caritas-Häusern hingewiesen hat. "Unser Deckenlager ist völlig leer."
"Wir benötigen dringend waschbare Woll-Decken, die wir an die Betroffenen ausgeben können. Außerdem mangelt es auch an warmen, winterfesten Schuhen für Frauen und Männer in allen Größen", so Schwertner. Die winterfesten Schlafsäcke und die warme Kleidung seien eine "echte Überlebenshilfe", betonte der Generalsekretär, der die Streetworker der Gruft und die Freiwilligen des "Canisibusses" mehrfach bei ihrer Arbeit begleitet hatte.
Die Caritas habe die Zahl ihrer Notquartiersbetten in den vergangenen Wochen um 290 weitere Plätze an fünf Standorten erhöht, die Zahl der pfarrlichen Wärmestuben wurde ebenfalls auf 30 im ganzen Stadtgebiet aufgestockt. "Gerade in den vergangenen Wochen konnten unsere Streetwork-Teams 58 Menschen zusätzlich in warme Notquartiere bringen", so Schwertner.
Die Caritas gehe im Rahmen des Streetworks jedem Hinweis, der durch das Caritas-Kältetelefons 01/4804553 gegeben werde, nach und suche die obdachlosen Menschen mit dem Caritas-Kältebus auf. "Wir bringen sie in warme Notquartiere oder versorgen sie mit winterfesten Schlafsäcken und warmer Winterkleidung", erklärte Schwertner die Vorgangsweise.
Wie groß der Druck für obdachlose Menschen gerade ist, werde auch an den Essensausgaben in der Gruft spürbar. "Wir geben aktuell bis zu 250 warme Mahlzeiten pro Tag aus", so Schwertner. Auch die Caritas-Suppenbusse seien im täglichen Dauereinsatz und auch in den pfarrlichen Wärmestuben bekommen "unsere Gäste zu essen und können sich untertags aufwärmen". Möglich sei diese Hilfe nur durch die Unterstützung von Freiwilligen und Spendern.
Die Organisation bittet in diesem Zusammenhang um Spenden. Ein "Gruft"-Winterpaket um 50 Euro beinhaltet unter anderem einen Schlafsack. Auch um Sachspenden wie warme Jacken, winterfeste Schuhe oder Unterwäsche wird gebeten.
Abgabestellen für Decken auf www.winternothilfe.at
Spendenkonto Caritas:
IBAN: AT16 3100 0004 0405 0050;
BIC: TZBAATWW; BLZ: 31000;
Kennwort: "Gruft Winterpaket";
Online-Spenden: www.gruft.at