Mit einem Soforthilfepaket will die Dreikönigsaktion den Betroffenen nun rasch und unbürokratisch helfen und bittet dafür um Spenden.
Mit einem Soforthilfepaket will die Dreikönigsaktion den Betroffenen nun rasch und unbürokratisch helfen und bittet dafür um Spenden.
Hilfsorganisation der Jungschar bittet um Spenden für Soforthilfepaket. Ausmaß der Zerstörung und Anzahl der Opfer noch nicht absehbar. Kritik an Bolsonaro-Plan, Sicherheitsbestimmungen für Bergbau zu lockern.
Die Dreikönigsaktion (DKA) der Katholischen Jungschar bittet um Spenden für die Opfer des Giftschlamm-Unglücks in Minas Gerais, einem Bundesstaat im Süden Brasiliens. Dort begrub eine Schlammlawine am Freitag nach dem Dammbruch eines Abraumbeckens des brasilianischen Bergbaugiganten Vale einige Dörfer. Die Lage vor Ort sei unübersichtlich, das Ausmaß der Zerstörung und die Anzahl der Opfer noch nicht absehbar, hieß es in einer Aussendung des Hilfswerks am Dienstag, das im ständigen Kontakt mit Projekt-Partnern vor Ort ist. "Die Menschen stehen vor dem Nichts. Viele Familien haben Opfer zu beklagen. Ihre Existenzen sind zerstört."
Mit einem Soforthilfepaket will die Dreikönigsaktion den Betroffenen nun rasch und unbürokratisch helfen und bittet dafür um Spenden. Organisiert und abgewickelt wird die Hilfsaktion über Projektpartner, die zur Zeit 24 Stunden am Tag vor Ort im Einsatz seien, um Opfer zu betreuen und die Menschen mit dem Notwendigsten zu versorgen.
Vor allem brauche es aber auch Mittel für den Wiederaufbau der zerstörten Dörfer. Von der Regierung erwarte man sich hier keine angemessene Hilfe, das habe ein ähnliches Unglück vor drei Jahren gezeigt. "Die damals zerstörten Dörfer wurden bis heute nicht wiederaufgebaut, zugesagte Entschädigungszahlungen blieben leere Versprechen", hieß es in der Aussendung weiter.
Kritisch äußerte sich das Hilfswerk zum Vorhaben des neu gewählten Präsidenten Jair Bolsonaro, die Sicherheitsbestimmungen für den Bergbau zu lockern. Im Namen von Gewinn und Rohstoffabbau würden die Gesetze flexibilisiert "und Menschen getötet", erklärte Ivanei Farina Dalla Costa von der Bewegung der Staudammbetroffenen MAB, einer Partnerorganisation der Dreikönigsaktion. Der Erzbischof von Belo Horizonte, Dom Walmor Oliveira de Azevedo, zeigte sich erschüttert und warnte eindrücklich vor weiteren Tragödien. Die Tragödie habe einmal mehr die Dringlichkeit einer internationalen Regulierung von Bergwerksprojekten aufgezeigt. Die Dreikönigsaktion bittet deshalb, die Petition "Rechte für Menschen, Regeln für Konzerne" zu unterzeichnen.
Bei dem Dammbruch am Freitag entstand eine riesige Lawine von Bergwerksschlamm, die kilometerweit ganze Landstriche verwüstet, Siedlungen zerstört und bisher 65 Todesopfer gefordert hat. Die Schlammlawine ist hochgiftig. "Es wird Jahre dauern, bis die Straßen und Häuser wiederaufgebaut sind. Es wir Jahrzehnte dauern, bis das Land wieder nutzbar ist, bis in den Flüssen wieder Fische leben", wies die Dreikönigsaktion hin.
Die DKA berief sich auf die "Süddeutsche Zeitung", wonach in Brasilien offiziell 24.092 Staudämme registriert sind. Im jüngsten Prüfbericht der für ihre Sicherheit zuständigen Behörde "Agencia Nacional de Aguas" würden 723 davon als "risikoreich" eingestuft, für 45 gilt eine "erhöhte Warnstufe".
Spendenkonto bei der BAWAG P.S.K.
Verwendungszweck: "SOS Dammbruch Brumadinho"
Empfänger: Dreikönigsaktion
IBAN: AT23 6000 0000 9300 0330
BIC: BAWAATWW