Das Angelusgebet wird traditonell jeden Sonntag am Petersplatz vom und mit dem Papst gebetet.
Das Angelusgebet wird traditonell jeden Sonntag am Petersplatz vom und mit dem Papst gebetet.
Franziskus bei Mittagsgebet auf dem Petersplatz. "Ich bitte euch für dieses Treffen zu beten. Ich verstehe es als einen Schritt großer pastoraler Verantwortung angesichts einer drängenden Herausforderung unserer Zeit."
Papst Franziskus hat die Gläubigen um Unterstützung für das Gelingen des Anti-Missbrauchsgipfels gebeten, der am Donnerstag beginnt. "Ich bitte euch für dieses Treffen zu beten. Ich verstehe es als einen Schritt großer pastoraler Verantwortung angesichts einer drängenden Herausforderung unserer Zeit", sagte das Kirchenoberhaupt am Sonntag, 17. Februar 2019 beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz.
Zu dem viertägigen Treffen in Rom hat der Papst die Vorsitzenden aller Bischofskonferenzen, die Leiter der unierten Ostkirchen sowie zahlreiche männliche und weibliche Ordensobere eingeladen. Aus Österreich wird Kardinal Christoph Schönborn an dem Treffen teilnehmen. Teilnehmen werden außerdem die Leiter aller Vatikan-Behörden sowie Missbrauchsopfer aus allen Erdteilen - persönlich oder mit einem Videostatement ihrer Geschichte.
Bei den Beratungen sollen die bisher unterschiedlichen Bewusstseinsstände aller kirchlichen Verantwortlichen weltweit auf einen gemeinsamen Level zu heben. Kinderschutz müsse auf der Agenda kirchlicher Aktivitäten oben angesiedelt werden, heißt es von Seiten der Organisatoren. Zudem sollten konkrete Entscheidungen zur Rechenschaftspflicht von Bischöfen getroffen werden.
Das Gipfeltreffen ist weltweit mit hohen Erwartungen verbunden und erhält seit Wochen große mediale Aufmerksamkeit. Dazu trägt auch die Entlassung des früheren US-Kardinals Theodore McCarrick aus dem Priesterstand bei, die der Vatikan am Samstag bekanntgab. Die Glaubenskongregation befand ihn des sexuellen Fehlverhaltens gegenüber Minderjährigen und Erwachsenen in Verbindung mit Machtmissbrauch für schuldig; außerdem habe er das Beichtsakrament missbraucht.
Papst Franziskus hat vor vermeintlichen Heilsbringern und dem Streben nach materiellem Reichtum gewarnt. "Viele präsentieren sich heute als Glückslieferanten: Sie versprechen Erfolg in kürzester Zeit, große Gewinne mit einem Handgriff, Zauberformeln für jedes Problem", so das Kirchenoberhaupt beim Mittagsgebet am Sonntag auf dem Petersplatz. Wer solchen Menschen folge, gerate leicht in die Gefahr, gegen das erste der Zehn Gebote zu verstoßen: Gott durch Götzen zu ersetzen.
Dagegen verwies der Papst auf die Seligpreisungen Jesu und ihre nach weltlichen Maßstäben widersprüchliche Logik. Demnach seien glücklich die Armen, Hungrigen, Verfolgten; hüten aber müssten sich die Reichen, Satten und Erfolgreichen. Denn Gott, so der Papst, sei aufseiten der Armen. Und mit ihm müsse dort auch der Platz der Christen sein.
"Die Seligpreisungen Jesu sind eine entscheidende Botschaft" mahnte der Papst. Sie spornten an, nicht auf materielle Dinge zu setzen, "nicht das Glück der Illusionskünstler und Verkäufer von Scheinwelten zu suchen".