Die Schau steht ganz im Zeichen des vor 500 Jahren verstorbenen Kaisers und Begründers des Habsburger-Weltreichs Maximilian I. (1459-1519) und des Stiftsgründers Markgraf Leopold III. (1073-1136).
Die Schau steht ganz im Zeichen des vor 500 Jahren verstorbenen Kaisers und Begründers des Habsburger-Weltreichs Maximilian I. (1459-1519) und des Stiftsgründers Markgraf Leopold III. (1073-1136).
Des Kaisers neuer Heiliger" gibt Einblicke in Leben und Medienstrategie des Kaisers. Mit Hilfe interaktiver Stationen erzählt die Ausstellung welche Rolle Klosterneuburg zur Zeit Maximilians spielte.
Mit diesem Wochenende 9./10. März 2019 hat die Ausstellung "Des Kaisers neuer Heiliger" im Stift Klosterneuburg ihre Tore geöffnet. Die Schau steht ganz im Zeichen des vor 500 Jahren verstorbenen Kaisers und Begründers des Habsburger-Weltreichs Maximilian I. (1459-1519) und des Stiftsgründers Markgraf Leopold III. (1073-1136).
Mit Hilfe interaktiver Stationen erzählt die Ausstellung welche Rolle Klosterneuburg zur Zeit Maximilians spielte, warum der heiliggesprochene Babenberger-Markgraf und Stiftsgründer Leopold III. von Maximilian I. verehrt wurde, und wie Kaiser Maximilians I. die damals neue Methode des Buchdruck für seine Zwecke nutzte, heißt es in einer Ankündigung des Stifts. Tiefere Einblicke in die Zeit Maximilians erhalten die Besucher u.a. mit "Des Kaisers App", das in Zusammenarbeit des Stiftes mit der Fachhochschule St.Pölten entwickelt wurde. die Ausstellung ist bis 17. November zu sehen.
Der Heilige Leopold ist Landespatron von Niederösterreich und Wien und Gründer von Stift Klosterneuburg. Er gehörte dem Geschlecht der Babenberger an und war Markgraf von Ostarrichi/Österreich. Dabei förderte er u.a. die Errichtung von Klöstern. Leopold III. starb am 15. November 1136 in der damaligen Babenbergerresidenz - und somit österreichischen Hauptstadt - Klosterneuburg. Im Jahr 1485 wurde er von Papst Innozenz VIII. heilig gesprochen.
Das Stift Klosterneuburg sah sich damit Ende des 15. Jahrhunderts vor der Aufgabe, das Leben des Heiligen und seine Bedeutung für das Land bekannt zu machen. Dafür wurden zum einen namhafte Wissenschaftler mit der Aufbereitung der Geschichte befasst, zum anderen bediente man sich vor allem des Buchdrucks, um den Heiligen bekannt zu machen. Zudem wurden zahlreiche Handschriften oder Holzschnitte hergestellt sowie Lieder und Predigten verfasst, die den Heiligen zum Inhalt hatten.
1506, als die "Medienmaschinerie" bereits angelaufen war, ließ Kaiser Maximilian I. (1459-1519) schließlich die Gebeine des Heiligen Leopold in das Stift Klosterneuburg übertragen. Dem Kaiser war auch sehr daran gelegen, seine eigene Geschichte bzw. die seiner Familie - der Habsburger - für die damalige Gegenwart aufzubereiten. Auch über diese "Medieninszenierung" wird in der Ausstellung berichtet. Kaiser Maximilian starb 1519 und damit ist sein 500. Todestag der eigentliche Anlass für die kommende Jahresausstellung.
In der Ausstellung "Des Kaisers neuer Heiliger" werden u.a. jene besonderen Objekte gezeigt, die Kaiser Maximilian im Rahmen der Überführung der Gebeine des heiligen Leopold präsentiert wurden: so etwa die "Sunthaym-Tafeln", der monumentale Babenberger-Stammbaum und die erste gedruckte Landesgeschichte Niederösterreichs.
Ladislaus Sunthaym erarbeitete Ende der 1480er-Jahre eine Familiengeschichte des heiligen Babenberger-Markgrafen. Sein Werk wurde auf prächtig illuminierten Pergamenttafeln, den Klosterneuburger Tafeln (oder eben "Sunthaym-Tafeln") in der Stiftskirche in ausgestellt.
Bald darauf schuf Hans Part ein riesiges Tafelbild für die Kirche, das den Stammbaum aufgrund von Sunthayms Werk mit Geschichten aus dem Leben der Babenberger für die zahlreichen Pilger anschaulich machte. Es stellt alle männlichen Vertreter des Hauses Babenberg sowie die entsprechenden Ehegattinnen und einige Töchter dar. Das monumentale (ca. acht Meter breite und vier Meter hohe) Triptychon wird im Museum des Stiftes Klosterneuburg aufbewahrt.