Papst Franziskus beim Angelusgebet am 24. März 2019.
Papst Franziskus beim Angelusgebet am 24. März 2019.
Angelusgebet auf dem Petersplatz am Sonntag, 24. März 2019. Franziskus verweist auf im Vorjahr stark gestiegene Anzahl getöteter Kirchemitarbeiter und spricht in Anspielung auf die Hinrichtung Jesu von einem "zeitgenössischen Kreuzweg".
Papst Franziskus hat Gewalt gegen katholische Geistliche und Laien weltweit beklagt. Im vergangenen Jahr seien 40 Missionare getötet worden, fast doppelt so viele wie 2017, sagte er bei seinem Mittagsgebet am Sonntag auf dem Petersplatz in Rom. In Anspielung auf die Hinrichtung Jesu sprach er von einem "zeitgenössischen Kreuzweg". Darin liege auch ein Ansporn, mit Mut den Glauben an Christus zu bekennen. Dieser habe "Hass und Gewalt am Kreuz für immer durch seine Liebe besiegt", so der Papst.
Nach einer Statistik des vatikanischen Missionspressedienstes "Fides" kamen 2018 weltweit 40 katholische Kirchenmitarbeiter gewaltsam ums Leben; 2017 waren es 23. Erfasst werden Tötungsdelikte unabhängig von der Motivation. Viele der Getöteten seien bei Raubüberfällen oder Einbrüchen ums Leben gekommen, hieß es. Bei den Opfern handelte es sich laut "Fides" um 35 Priester, einen Seminaristen und vier Laien.
Der 24. März wird in der katholischen Kirche seit 1993 als Gedenktag für ermordete Missionsmitarbeiter begangen. Das Datum bezieht sich auf den salvadorianischen Erzbischof Oscar Romero, der am 24. März 1980 wegen seines Einsatzes für Arme am Altar erschossen wurde.
Angesichts der laufenden Fastenzeit rief Franziskus beim Angelus-Gebet auch zu Abkehr von Egoismus und "spiritueller Unfruchtbarkeit" auf. "Die Gelegenheit zur Umkehr ist nicht unbegrenzt", sagte er. Die Chance zur Bekehrung könne auch für immer verloren gehen. "Wir können uns auf die Barmherzigkeit Gottes verlassen, dürfen sie aber nicht missbrauchen", betonte Franziskus.
Jeder müsse sich vom Ruf zur Umkehr angesprochen fühlen und etwas in seinem Leben ändern, sagte der Papst. "Zugleich müssen wir die Geduld Gottes nachahmen, der darauf vertraut, dass jeder wieder aufstehen und weitergehen kann. Er löscht die kleine Flamme nicht aus", sagte der Papst.