Der US-Vatikan-Gipfel ist ein direktes Ergebnis der Washingtoner Ministerkonferenz zum Thema Religionsfreiheit.
Der US-Vatikan-Gipfel ist ein direktes Ergebnis der Washingtoner Ministerkonferenz zum Thema Religionsfreiheit.
Der US-Vatikan-Gipfel ist ein direktes Ergebnis der Ministerkonferenz, die von der US-Regierung im Vorfeld als die "größte Veranstaltung ihrer Art in der Welt" bezeichnet wurde.
Die USA und der Vatikan wollen offenbar Anfang Oktober einen gemeinsamen Gipfel zur Förderung der Religionsfreiheit veranstalten. Die US-Botschafterin beim Heiligen Stuhl, Callista Gingrich, kündigte bei der in Washington tagenden Ministerkonferenz für 2. Oktober eine weitere Veranstaltung zum Thema an. Gingrich sagte, das Treffen solle "die Bedeutung der Zusammenarbeit mit religiösen Organisationen zur Unterstützung und zum Schutz der Religionsfreiheit hervorheben".
Der US-Vatikan-Gipfel ist ein direktes Ergebnis der Ministerkonferenz, die von der US-Regierung im Vorfeld als die "größte Veranstaltung ihrer Art in der Welt" bezeichnet wurde. "Wenn es ein grundlegendes Ziel dieser Ministerkonferenz gibt, dann ist es, die Welt von religiöser Verfolgung und Unterdrückung zu befreien", so die seit Dezember 2017 im Vatikan tätige US-Botschafterin. Die USA würden sich "niemals damit zufrieden geben, dass gläubige Menschen von Regierungen oder Gesellschaften verfolgt oder unterdrückt werden".
An der am Donnerstag, 18. Juli 2019, geendeten dreitägigen Konferenz für Religionsfreiheit in Washington nahmen mehr als 1.000 Politiker sowie Vertreter von Zivilgesellschaften und religiösen Gruppen teil. US-Außenminister Mike Pompeo hatte als Gastgeber bei der Eröffnung betont, dass es ein "moralisches Gebot" sei, dass jeder glauben dürfe, was er wolle, sich versammeln und seinen Glauben verbreiten könne. "Alle Menschen an jedem Platz dieser Erde müssen ihren Glauben offen praktizieren dürfen."
Der US-Sonderbotschafter für Religionsfreiheit, Sam Brownback, schlug bei der Konferenz vor, überall "Runde Tische" zu etablieren, an denen Menschen zusammenkommen und darüber sprechen könnten, was sie etwa für die Religionsfreiheit tun könnten. "Obwohl die meisten Menschen in der Welt religiös sind", so der Katholik Brownback, "leben 80 Prozent der Weltbevölkerung in Ländern, die Religionen einschränken." Es sei Zeit, "den eisernen Vorhang religiöser Verfolgung ein für allemal einzureißen".
Vor dem Hintergrund der wachsenden Spannungen in den USA warnte Rabbiner Jeffrey Myers von der jüdischen "Tree of Life Congregation" in Pittsburgh, in der 2018 elf Menschen Opfer eines Hassverbrechens wurden, vor den Konsequenzen von Rassismus und Scheinheiligkeit. Die Sprache in den USA habe sich verschärft und trage zu Ärger und Hass auf Einwanderer und religiöse Minderheiten bei, sagte Myers bei Eröffnung des Treffens. Dafür dürfe es in Amerika "keinen Platz geben".
Das aktuelle Treffen über Religionsfreiheit findet zu einem Zeitpunkt statt, an dem nach Erkenntnis der Forscher Diskriminierungen und Gewalt gegen religiöse Minderheiten weltweit zunehmen. 2017 verhängten laut einer zum Auftakt veröffentlichten Studie des US-Forschungsinstituts "Pew Research Center" 52 Staaten Restriktionen gegen bestimmte Glaubensgemeinschaften verhängt; zehn Jahre zuvor seien es 12 weniger gewesen. Besonders betroffen bleiben weiter der Nahe Osten und Nordafrika. In 17 der 20 Länder im Nahen Osten sei der Islam offizielle Staatsreligion. Saudi-Arabien habe Gesetze gegen Versuche, die "grundlegenden Prinzipien des Islam infrage zu stellen".
Doch auch in Asien und Europa wächst der Druck auf religiöse Menschen. So gebe es in Europa beispielsweise in 20 Ländern Beschränkungen beim Tragen religiös motivierter Kleidung. In Asien begünstige Thailands neue Verfassung den Buddhismus. In China sei es nur ausgewählten Gruppen erlaubt, Gottesdienste zu feiern, heißt es in der Studie.
Kein gutes Licht wirft die Pew-Forschung jedoch auch auf das Gastgeberland der Konferenz: USA schneiden laut dem Ergebnis bei Religionsfreiheit schlechter ab als in den vergangenen Jahren, aufgrund zunehmender Feindseligkeit gegen Einzelpersonen oder soziale Gruppen sowie eines Anstiegs bei der Beschränkung religiöser Aktivitäten. Seit der Amtsübernahme von Präsident Donald Trump nahmen in den USA Übergriffe auf religiöse Minderheiten zu, vor allem auf Juden und Muslime. Hinzu kommen staatliche Sanktionen wie das Einreiseverbot für Menschen aus mehrheitlich muslimischen Ländern. Beim Bedrängen von Einzelpersonen oder Gruppen steht Trumps Amerika auf einer Stufe mit Ländern wie Ägypten, Nigeria, Pakistan, Syrien oder der Zentralafrikanischen Republik.