Der evangelische Superintendent Matthias Geist und Kardinal Christoph Schönborn bei der Segnung des neuen Studierendenheims.
Der evangelische Superintendent Matthias Geist und Kardinal Christoph Schönborn bei der Segnung des neuen Studierendenheims.
Kardinal Schönborn, Ludwig und Mikl-Leitner bei Wiedereröffnung eines Hauses der Jungarbeiterbewegung. Weihbischof Scharl segnet neuen "Raum der Stille" in Studentenheim der Akademikerhilfe.
An die Verdienste der Jungarbeiterbewegung (ÖJAB) hat Kardinal Christoph Schönborn bei der Wiedereröffnung von deren Studierendenheim "Haus Niederösterreich 1" in Wien erinnert. ÖJAB-Gründer Bruno Buchwieser habe als "Pioniergestalt" 1946 "ein Laboratorium des Zusammenlebens" initiiert, das sich am Maßstab der Zehn Gebote orientiere: "Zu teilen, aufeinander Rücksicht zu nehmen, für einander da zu sein, voneinander zu lernen und miteinander unterwegs zu sein, wirkt nachhaltig", betonte der Wiener Erzbischof.
Das ÖJAB-Studierendenheim in der Unteren Augartenstraße 31 wurde am Dienstag, 29. Oktober 2019 nach eineinhalb Jahren Generalsanierung mit 256 Heimplätzen feierlich wiedereröffnet. Anwesend waren der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig und die niederösterreichische Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. Ludwig erinnerte an die Anfänge der Jungarbeiterbewegung in der Nachkriegszeit, "als junge Arbeiter aus allen Bundesländern nach Wien kamen, um den Stephansdom, das Wahrzeichen Wiens und ganz Österreichs, wieder aufzubauen". Bis heute könnten Studierende kostengünstig, sozial verträglich und nachhaltig im Haus wohnen und Gemeinschaft pflegen, unabhängig von parteipolitischer oder religiöser Zugehörigkeit, wie der Bürgermeister hervorhob: "Das Miteinander steht im Vordergrund."
Landeshauptfrau Mikl-Leitner verbrachte selbst ihre Studienzeit im ÖJAB-Haus Niederösterreich 1. Daher war die Wiedereröffnungsfeier für sie "ein Heimkommen an einen Ort, an dem ich mich von der ersten Sekunde an wieder zu Hause fühle."
Seit 1978 bietet das Haus Studierenden aus Niederösterreich und aller Welt leistbare Wohnplätze in Wien. Das zentral gelegene Wohnheim verfügt nun über modernisierte Zimmer, Stockwerksküchen zum gemeinsamen Kochen, Fitnessraum, Partyraum, Studier-, Seminar- und Veranstaltungsraum, Proberaum mit Bühne und Waschsalon. Ein Co-Working-Space im Haus bietet online reservierbare Arbeitsplätze für Start-Ups und junge Talente.
Die Österreichische Jungarbeiterbewegung ist mit 23 Studierendenwohnheimen eine der größten gemeinnützigen Heimträgerorganisationen Österreichs. Sie leistet außerdem stationäre und mobile Pflege, Bildungs-, Integrations- und Entwicklungszusammenarbeit.
Für eine zeitgemäße Universitätsseelsorge sowohl in räumlicher als auch in personeller Hinsicht hat sich Weihbischof Franz Scharl bei der Eröffnung und Segnung des "Raum der Stille" im Studentenheim "Campus Studios" der Akademikerhilfe ausgesprochen. Der am Gelände der Wirtschaftsuniversität Wien befindliche Raum für Besinnung und Stille steht ab sofort den Bewohnern des Studentenheimes und ihren Gästen zur Verfügung. Initiiert wurde der Raum von Scharl selbst, der kirchlicherseits für den Verein Akademikerhilfe zuständig ist.
Entworfen und umgesetzt wurde der Raum im Rahmen einer mehrjährigen Seminarreihe mit Studierenden der Universität für angewandte Kunst in Wien, der Wirtschaftsuniversität Wien und der Universität für Bodenkultur.
Die Akademikerhilfe ist ein Verein, der 1921 von Prälat Karl Rudolf (1884-1964) in Wien gegründet wurde. Der jeweilige Erzbischof von Wien ist kraft seines Amtes Protektor des Vereins, die Bischofskonferenz entsendet ein Mitglied in den Vorstand. Aktuell betreibt die Akademikerhilfe 36 Studentenheime in ganz Österreich und bietet mehr als 4.400 Studentenheimplätze an. Davon sind 1.500 Plätze in kirchlichen Einrichtungen.