Diözese Linz stoppt Briefkartenaktion
Diözese Linz stoppt Briefkartenaktion
Verantwortliche wollen nachsynodales Schreiben von Papst Franziskus zur Amazonien-Synode abwarten und Verwirrung vorbeugen.
Das oberösterreichische Bildungshaus Schloss Puchberg hat eine Postkartenaktion mit Reformvorschlägen an Papst Franziskus nach Absprache mit der Linzer Diözesanleitung vorläufig gestoppt. Der Grund: Man will das nachsynodale Schreiben von Papst Franziskus zur Amazonien-Synode, das für Februar erwartet wird, abwarten, wie die "APA" unter Verweis auf die "OÖ-Nachrichten" am Donnerstag berichtete. Diözesansprecher Michael Kraml bestätigte gegenüber "Kathpress" die Vorgangsweise.
Auf den Postkarten wird u.a. der Zugang von Frauen und verheirateten Männern (Viri probati) zum Priesteramt vorgeschlagen. Ein Reformvorschlag bezieht sich auf eine "neue demokratischere Verfassung" der Kirche, "in der die Würde und das Mitbestimmungsrecht der getauften Christinnen und Christen besser zum Ausdruck kommen". Das Bildungshaus wollte seinen Kurszeitungen, die Anfang Februar an Tausende Haushalte in Oberösterreich gehen, die Postkarte beilegen.
Eine Versendung der Postkarten zum jetzigen Zeitpunkt könnte für Verwirrung sorgen, so Kraml am Donnerstag gegenüber "Kathpress". Nämlich dann, wenn in dem Schreiben vielleicht Punkte der Postkarte angesprochen würden, wie zum Beispiel "Viri probati". "Insofern erscheint es uns sinnvoll, wenn das Bildungshaus mit der Aussendung der Postkarten jetzt noch zuwartet." Das sei so zwischen dem Linzer Generalvikar Severin Lederhilger und dem Leiter des Bildungshauses Helmut Außerwöger abgesprochen.
Wenn der Papst in seinem Schreiben die Postkarten-Vorschläge nicht tangiert, könne man die bereits gedruckten Karten unverändert der nächsten Kurszeitung des Bildungshauses beilegen, so Kraml gegenüber der "APA". Angenommen, einige Punkte würden im päpstlichen Schreiben behandelt, könne man den Text auf den Postkarten ändern - und neue drucken. "Wenn es der Sache dient, nehmen wir das gern in Kauf", sagte Kraml.